BYSSUS
Byssus: übersetzung
Bỵs|sus 〈m.; -; unz.〉
1. 〈in der Antike〉 feines, durchsichtiges Gewebe
2. baumwollener Netzhemdstoff
3. von Muscheln (Bivalvia) in einer Fußdrüse erzeugte, zähe, hornartige Fäden, mit deren Hilfe sich die frei auf dem Untergrund liegenden Tiere anheften können, zum Beispiel die Miesmuschel (Mytilus edulis)
[<grch. byssos „feine Leinwand“]
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Bỵssus
[griechisch »Baumwolle«, »Flachs«] der, -,
1) Biologie: faserförmiges Spinnbüschel aus dem Sekret der Byssusdrüse vieler Muschelarten; dient den Tieren zur Befestigung am Untergrund.Byssus wurde seit dem Altertum als Muschelseide (Byssusseide) gewonnen und zu durchsichtigem Gewebe verarbeitet.
2) Textilien: 1) ein Drehergewebe, poröser, gemusterter Hemdenstoff; 2) historische Bezeichnung für schleierartiges, haltbares Gewebe aus feinen Leinenfäden; aus Grab- und Reliquienfunden bekannt. Danach unterscheidet man den mittelfeinen ägyptischen und den ganz zarten alexandrinischen Byssus, beide aus einer im Nildelta angebauten Pflanze gewonnen, sowie die aus Syrien und Antiochien stammende Art. Mit den feinsten Byssusbinden wurden in der Pharaonenzeit die Häupter vornehmer Verstorbener umwickelt. Auch Tuniken wurden daraus gearbeitet, was zu Verordnungen der Obrigkeit führte, Byssusgewänder nicht ohne Unterkleidung zu tragen. Eine frühe Tunika aus gemustertem Byssus ist z. B. das Mariengewand aus dem Marienschrein im Aachener Münster.
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Bỵs|sus, der; - [spätlat. byssus < griech. býssos]: 1. kostbares, zartes Leinen- od. Seidengewebe des Altertums (z. B. ägypt. Mumienbinden). 2. poröser gemusterter Hemdenstoff. 3. Haftfäden mehrerer Muschelarten, die seit dem Altertum als Muschelseide gewonnen u. zu durchsichtigem Gewebe verarbeitet wurden.