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SÃO TOMÉ UND PRÍNCIPE

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São Tomé und Príncipe: übersetzung

São Tomé und Príncipe
 
 
Kurzinformation:
 
Fläche: 964 km2
 
Einwohner: (2000) 160 000 Einwohner.
 
Hauptstadt: São Tomé
 
Amtssprache: Portugiesisch
 
Nationalfeiertag: 12. 7.
 
Währung: 1 Dobra (Db) = 100 Cêntimo
 
Zeitzone: MEZ
 
[sãu̯tu'mɛ - 'prĩsipə], amtlich portugiesisch Repụ́blica Democrạ́tica de São Tomé e Príncipe, deutsch Demokratische Republik S. T. und P., Inselstaat in Westafrika, etwa 200 km vor der Küste Gabuns/Äquatorialguineas, 964 km2, (2000) 160 000 Einwohner; umfasst die im Golf von Guinea gelegenen (135 km voneinander entfernten) Inseln São Tomé (mit der gleichnamigen Hauptstadt) und Príncipe sowie kleine Felseilande.Amtssprache: Portugiesisch. Währung: 1 Dobra (Db) = 100 Cêntimo. Zeitzone: MEZ.
 
 Staat und Recht:
 
Verfassung:
 
Nach der Verfassung vom 10. 9. 1990 (am 22. 8. 1990 durch Referendum gebilligt), die Parteienpluralismus, Gewaltenteilung und Marktwirtschaft garantiert, ist S. T. e P. eine Republik. Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der auf fünf Jahre direkt gewählte Präsident (einmalige Wiederwahl möglich). Er ernennt den Ministerpräsidenten und die übrigen Mitglieder des Kabinetts. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (55 Abgeordnete, für vier Jahre gewählt).
 
Parteien:
 
Einflussreichste Parteien sind die frühere Einheitspartei Movimento de Libertação de S. T. e P. - Partido Social Democrática (MLSTP-PSD, gegründet 1972), der Partido da Convergência Democrática-Grupo de Reflexão (PCD-GR, gegründet 1990) und der Acção Democrática Independente (ADI, gegründet 1992).
 
Wappen:
 
Das Wappen zeigt im Schild eine Kokospalme. Als Schildhalter dienen zwei die Flügel spreizende Vögel. Auf dem oben abgerundeten Schild ruht ein fünfstrahliger Stern. Die Bänder über und unter der Wappendarstellung tragen die amtliche Staatsbezeichnung und den Wahlspruch »Unidade, Disciplina, Trabalho« (»Einheit, Disziplin, Arbeit«).
 
Nationalfeiertage:
 
12. 7., zur Erinnerung an die Erlangung der Unabhängigkeit 1975.
 
Verwaltung:
 
Es bestehen zwei Provinzen. Die Insel Príncipe verfügt seit In-Kraft-Treten des Autonomiestatuts (29. 4. 1995) über eine fünfköpfige Regionalregierung.
 
Recht:
 
An der Spitze der Gerichtsorganisation steht der Oberste Gerichtshof, dem Gerichte erster und zweiter Instanz nachgeordnet sind.
 
 Landesnatur und Bevölkerung:
 
Landschaft:
 
Die Inseln gehören zur Vulkankette der »Kamerunlinie«. Die Hauptinsel São Tomé, 836 km2 groß, steigt im erloschenen Vulkan Pico Grande auf 2 024 m über dem Meeresspiegel an. Auf ihr wohnen 95 % der Bevölkerung Die Hauptstadt (mit dem Haupthafen) São Tomé liegt an der Nordostküste.
 
Klima und Vegetation:
 
Die Inseln liegen im Bereich des tropischen Regenklimas. Die Jahresniederschläge auf São Tomé liegen zwischen 1 000 mm (im Norden) und 7 000 mm (im Süden), auf Príncipe erreichen sie im Süden über 4 000 mm. Im Süden wächst dichter tropischer Regenwald, in höheren Lagen auf São Tomé tropischer Bergwald. Die Nordflanken tragen heute weitgehend Plantagen.
 
Bevölkerung:
 
Die einheimische Bevölkerung (»Foros«) setzt sich zusammen aus Bantu (größter Anteil), Angolares (Nachkommen von Schiffbrüchigen eines 1550 gestrandeten Sklavenschiffes), Serviçais (vor Jahrzehnten im Lande verbliebene Kontraktarbeiter aus Angola), Ajudos (aus Benin, dem damaligen Dahomey, eingewandert), Anagos (aus Nigeria eingewandert), Gregorianos (Nachkommen von 1876 freigelassenen Sklaven). Die Umgangssprache (»Crioulo«) ist ein mit Bantuwörtern durchsetztes Portugiesisch. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Bevölkerung beträgt (1985-95) 2,3 %, der Anteil der städtischen Bevölkerung 45 %.
 
Religion:
 
Es besteht Religionsfreiheit. Über 90 % der Bevölkerung sind Christen: Rd. 83,5 % gehören der katholischen Kirche an (exemtes Bistum S. T. e P.), rd. 5 % protestantischen Kirchen (Pfingstler, Adventisten, Methodisten) und etwa 0,5 % unabhängigen Kirchen. Die übrige Bevölkerung wird traditionellen afrikanischen Religionen zugerechnet.
 
Bildungswesen:
 
Allgemeine Schulpflicht (bei kostenlosem Schulbesuch) vom 8. bis 12. Lebensjahr; es bestehen vier- oder fünfjährige Primarschulen und drei- bis siebenjährige Sekundarschulen. Die Analphabetenquote beträgt 40 %.
 
Publizistik:
 
Neben der Regierungszeitung »Diário da República« (wöchentlich) erscheinen fünf in den 1990er-Jahren neu gegründete Publikationen, darunter »O Independente«, »Nova República« und »O Parvo«. Zusätzlich zu den staatlichen Rundfunkstationen »Rádio Nacional de S. T. e P.« und »Televisão de S. T. e P.« (TVS) strahlen seit 1995 »Radio France Internationale« Hörfunk- sowie »Radio Televisão Portuguesa Internacional« Hörfunk- und Fernsehprogramme aus; der Empfang von Satellitenfernsehen ist erlaubt.
 
 Wirtschaft und Verkehr:
 
Wirtschaft:
 
Mit einem Bruttosozialprodukt je Einwohner von (1995) 350 US-$ gehört der Inselstaat zu den Entwicklungsländern mit niedrigem Einkommen.
 
Landwirtschaft:
 
Im Agrarsektor arbeiten (1991) 40 % der Erwerbstätigen. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Kakaoproduktion, deren Ertrag aber stark von den Wetterbedingungen und dem Weltmarktpreis abhängig ist. Die Inseln sind das älteste tropische Plantagengebiet der Erde. Bis zur Unabhängigkeit entfielen 92 % des kultivierten Bodens auf Kakaoplantagen. Nach deren Verstaatlichung sank die Produktion um mehr als die Hälfte und liegt (1992) bei 3 850 t. Kakao ist auch heute noch das wichtigste Exportprodukt. Durch die Förderung kleinbäuerlicher Betriebe hat sich die Produktion von Nahrungsmitteln erhöht, und der Importbedarf von früher 90 % konnte auf (1995) 26 % gesenkt werden. Für den Eigenbedarf werden v. a. Maniok, Bataten, Jamswurzel und Bohnen angebaut.
 
Fischerei:
 
Die Gewässer um die Inseln zählen zu den fischreichsten Westafrikas, das Land verfügt jedoch nur über eine kleine Fischereiflotte (Fangmenge 1991: 3 000 t). Ein Großteil des Staatshaushalts wird durch den Verkauf von Fischereilizenzen an ausländische Flotten finanziert.
 
Industrie:
 
Das verarbeitende Gewerbe (v. a. Getränke-, Holz- und Textilindustrie) ist unbedeutend.
 
Außenwirtschaft:
 
Die Außenhandelsbilanz ist negativ (Importwert 1995: 29 Mio. US-$, Exportwert: 5 Mio. US-$). Wichtigste Ausfuhrwaren sind Kakao (1995: 92 % der Exporterlöse), außerdem Kopra, Kokosnüsse, Kaffee, Palmöl und Palmkerne, Bananen und Fischereiprodukte. Haupthandelspartner sind Portugal und die Niederlande.
 
Verkehr:
 
Rund um die Insel São Tomé führt eine Straße; insgesamt gibt es (1994) rd. 380 km Straßen. Den wichtigsten Hafen hat die Hauptstadt; einen weiteren Hafen besitzt Santo António auf Príncipe, es fehlt jedoch ein Tiefseehafen. Der internationale Flughafen liegt nahe São Tomé.
 
 Geschichte:
 
Um 1475 begann die Kolonisation der Inseln São Tomé und Príncipe durch Portugal (seit 1558 Teil der Krondomäne); 1641-44 waren sie in niederländischem Besitz. Im 16. Jahrhundert ein Zentrum des Zuckerrohranbaus, dominierte seit dem 18. Jahrhundert der Kaffee- und Kakaoanbau. Jahrhundertelang waren die Inseln Zwischenstation im Sklavenhandel nach Amerika. 1951 wurden sie in eine überseeische Provinz Portugals umgewandelt. Seit 1960 gab es Bemühungen um die Unabhängigkeit, die 1975, nach der Revolution in Portugal, erreicht wurde. Staatspräsident Manuel Pinto da Costa (1980 und 1985 wieder gewählt) errichtete, gestützt auf den »Movimento de Libertação de S. T. e P. (MLSTP), ein Einparteiensystem, gegen das sich 1986 eine offiziell verbotene Opposition formierte. Im Zuge der Etablierung eines Mehrparteiensystems (seit 1990) gewann der »Partido da Convergência Democrática-Grupo de Reflexão« (PCD-GR) bei den Wahlen vom Januar 1991 die Mehrheit der Mandate. Am 3. 3. 1991 wählte die Bevölkerung ihren Kandidaten Miguel Trovoada (ADI-Vorsitzender) zum Staatspräsidenten (1996 wieder gewählt). Die Parlamentswahlen 1994 und 1998 gewann die frühere Einheitspartei MLSTP-PSD (Namenszusatz seit 1990). Neuer Staatspräsident wurde nach Wahlen im Juli 2001, bei denen Trovoada nicht mehr kandidieren konnte, Fradique de Menezes (ADI).

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São To|mé und Prín|ci|pe [- - - 'prɪnsipə]; - - - -s: westafrikanischer Inselstaat.


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