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AROMATISCHE VERBINDUNGEN

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Aromatische Verbindungen: übersetzung

Aromatische Verbindungen. Die chemischen Verbindungen organischer Abstammung werden nach ihrer Ableitung in zwei Hauptgruppen eingeteilt, nämlich in die aromatische und die aliphatische Reihe. Aromatische Verbindungen sind Körper, die mit dem Benzol (C6H6) oder Verbindungen, die in Beziehung zum Benzol liehen, zusammenhängen; ihr Name rührt daher, daß viele Vertreter dieser Körperklasse einen angenehmen Geruch – Aroma – besitzen. Die aliphatischen Verbindungen oder Fettkörper dagegen lassen sich vom Methan (CH4) ableiten. Die Gruppe der fetten Verbindungen hat ihren Namen dem Umstand zu danken, daß die tierischen und pflanzlichen Fette zu ihnen zählen.

Den Anstoß zur Untersuchung aromatischer Verbindungen gaben Liebig und Wöhler 1832 durch ihre klassischen »Unterteilungen über das Radikal der Benzoesäure«. Die theoretischen Vorstellungen über die Konstitution der aromatischen Verbindungen beruhen auf den Sätzen, die August Kekulé 1865 ausgesprochen hat. Danach leiten sich alle aromatischen Verbindungen von dem Benzol ab (Benzoltheorie von Kekulé), einem Kohlenwasserstoff C6H6, dessen sechs Kohlenstoffatome einen geschlossenen Ring bilden, in dem sie abwechselnd doppelt und einfach aneinander gebunden sind, während die vierte, noch freie Affinität durch Wasserstoff gesättigt wird; vgl.beistehende Konstitutionsformel.


AROMATISCHE VERBINDUNGEN фото №1

[301] Die aromatischen Verbindungen sind nun vom Benzol durch Ersatz der Wasserstoffatome ableitbar. Werden diese durch Alkylradikale ersetzt, so entsteht die homologe Reihe der Benzolkohlenwasserstoffe, deren bekannteste Vertreter das Toluol C6H5CH3, die Xylole C6H4(CH3)2, die Cymole


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u.s.w. sind. Ebenso wird der Wasserstoff durch die Halogene, die Sulfo-, die Nitro-, die Hydroxylgruppe ersetzt; letztere Körperklasse ist die der Phenole. Die Nitrogruppe kann zur Amidogruppe reduziert werden: es entstehen die aromatischen Basen, wie Anilin C6H5NH2, die Toluidine


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u.s.w. Als Zwischenprodukte treten hierbei die Azoverbindungen (s.d.) auf, während die Basen durch salpetrige Säure in die Diazoverbindungen (s.d.) umgewandelt werden. Durch Ersatz des Wasserstoffs durch die Karboxylgruppe entsteht die Klasse der aromatischen Säuren (s.d.) – Benzoesäure C6H5COOH, Phthalsäure C6H4(COOH)2; wird ein weiteres Wasserstoffatom am Benzolkern durch eine Hydroxylgruppe ersetzt, so haben wir statt der Benzoesäure die Salizyllaure C6H4(OH)(COOH). – Bei den Aldehyden vertritt die Gruppe CHO, bei den Ketonen die Gruppe COR (R = Kohlenwasserstoffrest) den Wasserstoff, z.B. C6H5CHO Benzaldehyd, C6H5COCH3 Acetophenon. – Auch aromatische Alkohole sind bekannt, wie der Benzylalkohol C6H5CH2OH ferner Derivate mit längeren Substituenten, so z.B. C6H5CH2COOH, Phenylessigsäure oder C6H5CH = CHCOOH, Zimtsäure. Bei solchen Verbindungen unterscheidet man den Benzolkern und die sogenannte Seitenkette. – Schließlich können mehrere Benzolreste direkt oder durch Vermittlung einzelner Kohlenstoffatome zu neuen Kohlenwasserstoffen zusammentreten, von denen dann wiederum analoge Derivate existieren:


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Zu diesen durch Substitution abgeleiteten Benzolderivaten treten nun noch die durch Addition entstehenden, indem eine Reihe von Benzolabkömmlingen befähigt ist, unter Sprengung der doppelten Bindungen zwei, vier und sechs Atome Chlor, Brom oder Wasserstoff zu binden. Unter diesen Verbindungen sind die Terpene C10H16, Kohlenwasserstoffe, die in naher Beziehung zum Cymol C10H14 stehen, die bekanntesten.

Die Isomerien innerhalb der Benzolreihe sind höchst mannigfaltig. Dieselben beruhen entweder auf der Isomerie der Seitenketten, z.B. Propylbenzol und Isopropylbenzol – Seitenkettenisomerie – oder auf der ungleichen Verteilung der Atome in den Seitenketten, z.B. Oxybenzoesäuremethylester und Methyloxybenzoesäure


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Metamerie. Oder es findet sogenannte gemischte Isomerie statt, wenn ein Substituent einmal in den Benzolkern, das andre Mal in die Seitenkette tritt, z.B.


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Monochlortoluol und C6H5CH2Cl, Benzylchlorid. Die hauptsächlichste Art der Isomerie aber, die für die aromatischen Verbindungen charakteristisch ist, beruht auf dem Bau des Benzolmoleküls und wird durch die relativen Stellungen der Substituenten in demselben bedingt. Diese Isomerie wird als Orts-, Kern- oder Stellungsisomerie bezeichnet. Monosubstitutionsprodukte des Benzols existieren nur in einer Modifikation; es folgt daraus die Gleichwertigkeit aller sechs Wasserstoffatome.

Die Bisubstitutionsprodukte treten in drei Isomeren auf, die man als Ortho- (1–2), Meta- (1–3) und Para- (1–4) Derivate unterscheidet. Die Orthoderivate enthalten die Substituenten an zwei benachbarten Kohlenstoffen, die Metaderivate an zwei durch ein Kohlenstoffatom und die Paraderivate an zwei durch zwei Kohlenstoffatome getrennten Kohlenstoffen, z.B.


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Die Verhältnisse komplizieren sich bei drei und mehr Substituenten. An charakteristischen Eigenschaften aromatischer Verbindungen im Gegensatz zu den aliphatischen sind folgende zu erwähnen: während die gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe durch konzentrierte Salpetersäure, konzentrierte Schwefelsäure, sowie durch Oxydationsmittel nur sehr schwer angegriffen werden und außerordentlich reaktionsfähige Halogenverbindungen bilden, verhalten sich die aromatischen Verbindungen den genannten Agentien gegenüber wie folgt: konzentrierte Salpetersäure wirkt ein unter Bildung von Nitrokörpern:


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Dieses Reaktionsprodukt ist als Nitroprodukt gekennzeichnet dadurch, daß es zu einer Amidoverbindung – dem Anilin – reduziert werden kann. Konzentrierte Schwefelsäure liefert Sulfosäuren:


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[302] Die Halogensubstitutionsprodukte sind wenig reaktionsfähig, d.h. die Halogenatome sind sehr fest gebunden. Bezüglich der Synthese aromatischer Verbindungen aus aliphatischen ist folgendes zu erwähnen: Beim Durchlesen der Dämpfe flüchtiger aliphatischer Verbindungen durch rotglühende Röhren entliehen neben andern Verbindungen auch solche aromatischer Natur, insbesondere wird Acetylen unter den angegebenen Umständen in Benzol verwandelt. Aceton wird durch Einwirkung von Schwefelsäure in Mesitylen (Trimethylbenzol 1, 3, 5) übergeführt. Der Aldehyd der Acetessigsäure geht, wenn man ihn aus seiner Natriumverbindung in Freiheit setzt, sofort in 1–, 3–, 5-Triacetylbenzol über. – Bezüglich des umgekehrten Ueberganges aromatischer Verbindungen in solche der Fettreihe s. Fettkörper.

Mezger.



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aromatische Verbindungen: übersetzung

aromatische Verbindungen,
 
Aromaten, ursprüngliche Bezeichnung für einige aus Pflanzen isolierte Benzolderivate mit angenehm aromatischem Geruch (z. B. Zimtsäure, Vanillin), heute für zyklische organische Verbindungen mit konjugierten Doppelbindungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die π-Bindungen (Doppelbindung) nicht nur jeweils zwischen zwei benachbarten C-Atomen ausgebildet werden, sondern über das gesamte Ringsystem gleichmäßig verteilt (delokalisiert) sind. Einfach- und Doppelbindungen sind dadurch in derartigen aromatischen Ringsystemen gleichwertig oder zumindest stark angeglichen. Nach E. Hückel (1931) tritt eine Delokalisierung der π-Elektronen jeweils bei zyklischen Systemen mit (4n + 2) π-Elektronen (= Anzahl der C-Atome) auf (n = 1, 2, 3...), also bei Benzol (6 C-Atome), Cyclodecapentaen (10 C-Atome) usw. Besonders wichtig sind aromatische Verbindungen, die sich vom Benzol ableiten (benzoide aromatische Verbindungen). - Der aromatische Zustand wird durch mesomere Grenzformen (Mesomerie) oder nach R.Robinson (1925) durch einen Kreis beziehungsweise eine Schleife im Formelbild dargestellt. Aromatizität können auch zyklische Verbindungen mit Heteroatomen zeigen (z. B. Pyridin). Sie werden als Heteroaromaten bezeichnet.
 
Aromatische Ringsysteme sind besonders stabil. Im Gegensatz zu Alkenen, die bevorzugt Additionsreaktionen eingehen, laufen mit aromatischen Verbindungen bevorzugt Substitutionsreaktionen unter Erhaltung des aromatischen Ringsystems ab (z. B. Friedel-Crafts-Reaktion, Nitrierung, Sulfonierung). Als Aromaten im engeren Sinn (Arene) werden meist nur die mono- und polyzyklischen Kohlenwasserstoffe bezeichnet, nicht aber ihre Substitutionsprodukte mit funktionellen Gruppen (z. B. —Cl, —OH, —NH2). Besondere technische Bedeutung haben Benzol, Toluol und die Xylole (BTX-Aromaten), die aus aromatenreichen Benzinfraktionen (Reformat, Pyrolysebenzin) isoliert werden; kondensierte Aromaten bestehen aus mehreren Ringen, wobei benachbarte Ringe jeweils zwei gemeinsame C-Atome haben. Wichtige Vertreter wie Naphthalin und Anthracen werden aus Steinkohlenteer isoliert.


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