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BOGEN

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Bogen: übersetzung

Kurve; gekrümmte Linie; Papier; Blatt; Papierblatt

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Bo|gen ['bo:gn̩], der; -s, -, bes. südd., österr. und schweiz. auch: Bögen ['bø:gn̩]:
1. gekrümmte, gebogene Linie:
der Fluss fließt im Bogen um die Stadt.
Syn.: Biegung, Knick, Kurve.
Zus.: Halbbogen, Regenbogen.
2. gewölbter Teil eines Bauwerks, der eine Öffnung überspannt.
Zus.: Brückenbogen, Rundbogen, Torbogen.
3. alte Schusswaffe; Sportgerät zum Abschießen von Pfeilen:
Pfeil und Bogen; den Bogen spannen.
4. mit Rosshaaren bespannter Stab aus elastischem Holz, mit dem die Saiten eines Streichinstruments gestrichen und dadurch zum Tönen gebracht werden:
den Bogen ansetzen, absetzen.
Zus.: Cellobogen, Geigenbogen.
5. größeres, rechteckiges Blatt Papier:
ein Bogen Packpapier; einen Bogen falten.
Zus.: Briefbogen, Schnittmusterbogen.

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Bo|gen 〈m.4; süddt. 4u〉
1. Teil einer gekrümmten Linie, Krümmung, Kurve (Kreis\Bogen, Regen\Bogen, U-\Bogen)
2. Umweg
3. gekrümmtes Tragstück aus gebundenen Steinen zum Überbrücken einer Öffnung, Wölbung (Gewölbe\Bogen, Rund\Bogen, Spitz\Bogen, Tor\Bogen, Brücken\Bogen)
4. Holzgerüst des Sattels, Sattelbaum (Sattel\Bogen)
5. aus einem biegsamen, mit einer Sehne bespannten Holzstab bestehende Waffe zum Abschießen von Pfeilen
6. biegsamer, mit Ross- od. Kunsthaaren bespannter Holzstab zum Streichen der Saiten von Steichinstrumenten (Fiedel\Bogen, Geigen\Bogen)
7. rechteckig beschnittenes Schreib- od. Packpapier (Papier\Bogen)
8. ungefaltetes großes Blatt zum Drucken, das je nach dem gewünschten Format des Buches gefaltet wird (Druck\Bogen)
9. 〈Typ.〉 durch den Umbruch in (einzelne) Druckseiten eingeteilter Satz
10. 〈Mus.〉 Zeichen über zwei Noten gleicher Höhe zur Verlängerung des ersten Tones um die Länge des zweiten
11. Zeichen für die Bindung zweier Noten ungleicher Höhe
● einen \Bogen beschreiben, zeichnen; den \Bogen heraushaben 〈fig.〉 auf geschickte Weise mühelos etwas erreichen, zustande bringen; große \Bogen spucken 〈derb〉 prahlen, angeben; man soll den \Bogen nicht überspannen 〈fig.〉 keine übertriebenen Forderungen stellengotischer, romanischer \Bogen ● ein Druckwerk aus od. von 60 \Bogen; in hohem \Bogen hinausfliegen, hinausgeworfen werden 〈fig.; umg.〉; mit Pfeil und \Bogen schießen; einen \Bogen um jmdn. od. etwas machen jmdm. od. einer Sache aus dem Wege gehen [<ahd. bogo, engl. bow;biegen]

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Bo|gen , der; -s, - u. (bes. südd., österr. u. schweiz.) Bögen [mhd. boge, ahd. bogo, eigtl. = Gebogenes, zu biegen]:
1.
a) gebogene Linie, Biegung:
ein weiter B.;
einen B. fahren;
auf dem Eis B. laufen;
der Fluss macht hier einen B. [nach Westen];
die Brücke spannt sich in elegantem B. über das Tal;
Ü er ist im hohen B. rausgeflogen, rausgeworfen worden (ugs.; er ist sofort entlassen worden);
einen [großen] B. um jmdn., etw. machen (ugs.; jmdn., etw. [peinlich] meiden);
den B. heraushaben (ugs.; wissen, wie man etw. machen muss);
b) (Math.) gekrümmtes Kurvenstück:
der B. eines Kreises, einer Ellipse;
mit dem Zirkel einen B. schlagen.
2. (Archit.) gewölbtes Tragwerk, das eine Öffnung überspannt:
ein runder, romanischer B.
3. (Musik) kurz für Haltebogen.
4.
a) alte Schusswaffe zum Abschießen von Pfeilen:
Pfeil und B.;
den B. spannen;
den B. überspannen (es zu weit treiben; es übertreiben; zu weit gehen);
b) Sportgerät in Form des Bogens (4 a).
5. <Pl. Bögen> (Musik) mit Ross- oder künstlichen Haaren bespannter Stab aus elastischem Hartholz, mit dem die Saiten eines Streichinstruments gestrichen u. dadurch zum Tönen gebracht werden:
den B. absetzen.
6. rechteckig zugeschnittenes, meist genormtes Schreib- od. Packpapier (Abk.: Bg.):
ein unbeschriebener B.;
ein B. Packpapier;
einen B. falten.
7. (Druckw.) kurz für Druckbogen (Abk.: Bg.):
das Buch hat zwanzig B.

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I
Bogen,
 
1) Bankwesen: Wertpapierurkunde, in der bei Aktien Gewinnanteilscheine und bei festverzinslichen Wertpapieren Zinsscheine verbrieft sind (Kupon). Jeder Bogen, der ferner einen Erneuerungsschein (Talon) enthält, sollte aus Sicherheitsgründen, wie bei Banken üblich, getrennt vom Mantel, der eigentlichen Wertpapierurkunde, aufbewahrt werden.
 
 2) Baukunst: gewölbtes Tragwerk, das eine Öffnung überspannt. Anders als der Architrav, der nur geringe Spannweiten überbrückt, kann der Bogen zwischen zwei Widerlagern auf Druck beansprucht werden. Der echte Bogen wird aus Keilsteinen konstruiert, wobei die Fugen stets zum Bogenmittelpunkt laufen. Beim unechten Bogen, der durch Vorkragen der Steine gebildet wird, laufen die Fugen vertikal und horizontal mit der Wand. Die Bogenlinie beginnt an den Kämpferpunkten mit dem Anfänger und hat ihren höchsten Punkt im Scheitel mit dem Schlussstein. Die Ansichtsfläche heißt Bogenstirn, die Innenfläche Bogenlaibung. Die Fläche zwischen Kämpfer und Bogenlinie ist das Bogenfeld (Tympanon). - Zu hoher künstlerischen und technischen Vollendung gelangte der Bogen bei den Römern. Sie verwendeten den Rundbogen für Fenster- und Türöffnungen sowie über kräftigen Pfeilern in Monumentalbauten und bei den großen Wasserleitungen (Aquädukt). Der Bogenbau war die Grundlage des in der Kaiserzeit hoch entwickelten Gewölbebaus. Die römische Tradition wurde im Mittelalter im Orient und im Abendland fortgesetzt, besonders trugen die in den Kirchen die Haupt- und Seitenschiffe trennenden Stützen fast immer Bögen. Der romanische Stil blieb zunächst beim Rundbogen, doch kamen in der Spätzeit des Stils (um 1200) daneben mannigfaltige dekorative Bogenformen auf (Kleeblattbogen oder Dreipassbogen, Fächerbogen); aus mehr statischen Erwägungen wurde damals bereits der Spitzbogen verwendet, der neben dem Hufeisenbogen auch den Arabern bekannt war. Der Spitzbogen wurde dann in der Gotik ein bestimmendes Stilelement; der Spätstil des 14.-15. Jahrhunderts führte auch hier zu dekorativen Umbildungen wie dem Eselsrücken (Kielbogen), dem Tudorbogen oder dem Vorhangbogen. Bei den im Barock beliebten Stichkappengewölben kam es zu mannigfachen Bogenkurven; die Spätzeit (17.-18. Jahrhundert) verwendete bei Giebeln und Fensterverdachungen gern den Korb- und elliptische Flachbogen, Stichbogen oder Segmentbogen.
 
 
 3) grafische Technik: Oberbegriff für: 1) Formatbogen: von der Papierfabrik oder vom Papiergroßhandel gelieferter Papierbogen; 2) Papierbogen: plan liegender unbedruckter Papierzuschnitt im Format DIN A3 und größer; Papierzuschnitte von kleinerem Format bezeichnet man als Blatt; 3) Satzbogen: Maßeinheit für den Umfang eines literarischen Werkes (32 Seiten bis zum beschnittenen Seitenformat von 110 mm × 180 mm, 16 Seiten bis zum Seitenformat von 170 mm × 240 mm, bei noch größeren Seitenformaten 8 Seiten); 4) Verlagsbogen: Maßeinheit für die Planung und Abrechnung des quantitativen Umfangs der Verlagstätigkeit (bei Text 40 000 Zeichen einschließlich Wortzwischenräumen, bei Bildbänden 3 000 cm2 Bildfläche); 5) Druckbogen: bedruckter Bogen, dessen Größe bei Bogendruckmaschinen dem verwendeten Formatbogen entspricht und bei Rollendruckmaschinen - nach dem Trennen der Papierbahn - durch die Papierbahnbreite und den Zylinderumfang bestimmt ist; 6) Buchbinderbogen: gefalzter Papier- oder Druckbogen mit 16 Seiten Umfang.
 
 4) Mathematik: allgemein das Teilstück einer gekrümmten Linie (Kurve), speziell eines Kreises (Kreisbogen); im weiteren Sinn jede Punktmenge eines topologischen Raums, die der Strecke homöomorph ist (Jordan-Kurve, einfacher Kurvenbogen, Jordanbogen).
 
 5) Musik: 1) In der Notenschrift verbindet der Haltebogen zwei Noten gleicher Tonhöhe zu einem durchgehaltenen Gesamtwert, oft über den Taktstrich hinweg. Der Bindebogen oder Legatobogen wird über oder unter eine Gruppe zusammengehöriger Noten gesetzt, die gebunden (legato) auszuführen sind; er regelt die Bogenführung der Streicher (Noten unter einem Bogen kommen auf denselben Strich) und ist ein wichtiges Mittel zur Bezeichnung der Artikulation. Der Phrasierungsbogen dient zur Verdeutlichung der melodischen Sinnglieder. Während sich Halte- und Bindebogen schon um 1600 in Partituren und Streicherstimmen finden, ist der Phrasierungsbogen erst seit dem 19. Jahrhundert üblich geworden. 2) Bei Streichinstrumenten bezeichnet Bogen die elastische Stange (italienisch arco, französisch archet) aus Pernambukholz zum Streichen der Saiten (Streichbogen, nicht zu verwechseln mit dem Musikbogen). Der Bogen kam im 10. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa. Anfangs stark nach außen gewölbt, wurde er zunehmend abgeflacht und erhielt 1785 von François Tourte (* 1747, ✝ 1835) seine bis heute übliche, leicht konkav gekrümmte Form. Die Stangenlänge beträgt bei der Violine 75 cm, beim Cello 73 cm. Der bandartige Bezug zwischen Spitze und unterem Ende (Frosch) besteht seit dem Mittelalter aus (heute bis zu 250) Rosshaaren. Die Spannung des Bezugs wurde bis zum 17. Jahrhundert durch Fingerdruck am unteren Ende geregelt, danach mit einer Zahnradreihe (Crémaillère) und vom frühen 18. Jahrhundert an in der heutigen Form mit einer Schraube am Frosch.
 
 6) Waffenwesen und Sport: eine Fernwaffe, bestehend aus einem aus biegsamem Material (Holz, Bambus, Kunststoff, Leichtmetall) angefertigten Stab und einer an dessen Enden befestigten Sehne aus Darm, Leder, Pflanzenfasern oder Kunststoff; geeignet v. a. zum Verschießen von Pfeilen (Pfeilbogen), seltener von Kugeln (Kugelbogen). Bis zur Erfindung der Feuerwaffen war der auf der gesamten Erde außer Australien verbreitete Bogen eine der wichtigsten Jagd- und Kriegswaffen. Heute wird er als Sportgerät verwendet, bei Naturvölkern zum Teil nach wie vor in seiner ursprünglichen Funktion.
 
Der einfache Bogen (Stabbogen) besteht aus einem runden oder abgeflachten Stab aus Holz oder Bambus, der sich nach den Enden zu verjüngt, sowie aus einer stets straffen Sehne. Zu ihrer Befestigung dienen an den Enden des Bogenstabes Kerben, Verdickungen und aufgesetzte Knäufe. Gelegentlich wird dem Bogen durch Umwicklung eine größere Stabilität verliehen. Der einfache Bogen war oder ist zum Teil noch in Amerika, Europa, im südlichen Vorderindien, in Hinterindien und in Afrika verbreitet. Seine Länge schwankt zwischen Miniaturformen bei den Buschleuten im südlichen Afrika und den 3 m langen Jagdbogen der bolivianischen Miá (Sirionó). Der zusammengesetzte Bogen (Kompositbogen), früher in weiten Teilen Asiens vorherrschend, aber auch in Nordamerika bekannt, besteht aus mehreren Schichten verschiedener Rohstoffe (v. a. Holz, Horn und Sehnen), die durch Leimen und Binden miteinander verbunden werden. Zusätzlicher Schutz bietet eine Außenhaut aus isolierendem Material. Der zusammengesetzte Bogen ist in der Regel so konstruiert, dass sich die Bogenenden (auch als »Bogenarme« bezeichnet) im entspannten Zustand zum Ziel hin krümmen (Reflexbogen). Aufgrund seiner hohen Elastizität ist die Schussweite und Durchschlagskraft dieses Bogens größer als die des einfachen Bogens.
 
Beim Schießen wird der Bogenstab mit der einen Hand in der Mitte am Bogengriff gehalten, mit der anderen Hand wird das Pfeilende in die Sehne eingelegt, die Sehne nach hinten ausgezogen (damit ist der Bogen »gespannt«) und dann losgelassen; die Sehne überträgt die elastische Verformungsenergie des gespannten Bogens beim Abschuss auf den Pfeil. Beim Spannen gibt es verschiedene Arten der Handhaltung, die jeweils für ein bestimmtes Kulturgebiet charakteristisch sind. Um ein Einschneiden der Sehne zu verhindern, wird je nach Handhaltung entweder ein Fingerschutz oder Handschuh oder ein Daumenring getragen. Der Unterarm wird in der Regel durch einen Armschutz (Armschutzplatten) vor einem Aufprall der Sehne geschützt. Die Geschwindigkeit eines Pfeils liegt zwischen 100 und 300 km/h. Im indirekten Schuss können Weiten von über 300 m erreicht werden. Für den direkten Zielschuss liegt die obere Grenze bei knapp über 100 m. Die übliche Jagdentfernung liegt bei 20-30 m.
 
Neben dem Pfeilbogen gibt es heute noch zum Teil im südlichen Südamerika, in Süd- und Mittelasien und in China den Kugelbogen (mit Ton- oder Steinkugeln); v. a. zur Vogeljagd verwendet.
 
Der moderne Sportbogen ist etwa 170 cm lang. Er ist aus Holz, Stahl oder Glasfiber gefertigt. Die Pfeile sind zwischen 63 und 71 cm lang. In der Mitte des Bogens befindet sich ein Handgriff aus Kork oder Leder, dessen oberer Teil der Pfeilführung dient. An den Spitzen der beiden Enden sind Einkerbungen zum Einhängen der Sehne. In der Mitte der Innenseite des Bogens sind Zielmarken oder Visierschieber angebracht, die je nach Entfernung auf die Mitte der Zielscheibe gerichtet werden müssen. Auf dem Bogen ist das auf den Schützen individuell abgestimmte Auszugsgewicht und die Länge der Pfeile angegeben.
 
Geschichte:
 
Die Erfindung des Bogens in vorgeschichtlicher Zeit stellte im Bereich der Fernwaffen eine revolutionäre Neuerung dar. Anders als bei der schon früher verwendeten Schleuder oder dem Wurfspeer konnte Energie durch das Spannen der Bogensehne langsam gespeichert und kontrolliert freigegeben werden, wodurch genaueres Zielen ermöglichte wurde. Der Bogen wurde als Jagdwaffe seit dem 8. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien verwendet. Der zusammengesetzte Bogen ist zum ersten Mal nachweisbar auf mesopotamischen Darstellungen des späten 4. Jahrtausends; in dieser Form blieb er bis in die Neuzeit bei den nomadischen und halbnomadischen Steppenvölkern Asiens (Hunnen, Awaren, Magyaren, Mongolen, Osmanen) die am häufigsten verwendete Waffe. Als Kriegswaffe ist der Bogen zuerst von den Akkadern gegen Ende des 3. Jahrtausends eingesetzt worden. Von Asien aus verbreitete sich die Waffe in der Antike im gesamten Mittelmeerraum. Skythen, Perser, Kreter und Thraker galten in dieser Zeit als die besten Bogenschützen. In den griechischen und römischen Heeren wurden die Bogenschützen als Leichtbewaffnete da eingesetzt, wo größere Entfernungen zu überwinden waren und die Schwerbewaffneten noch nicht in den Kampf eingreifen konnten, so z. B. bei Eröffnung der Schlacht, bei Deckung des Rückzuges, im Belagerungskampf, bei Seegefechten und beim Kampf in der Bewegung von Pferd oder Wagen aus.
 
In Europa zeigen vorgeschichtliche Felszeichnungen in Schweden und Spanien Kampf- und Jagddarstellungen mit Bogenschützen. Den Germanen war der Bogen früh bekannt. Für die Ostgermanen und Angelsachsen werden Bogen aus Horn erwähnt, später wurden Esche und Ulme benutzt, v. a. aber seit jeher die Eibe, das stark federnde, härteste Holz Europas. Angeregt durch die Hunnen und Awaren, fand der Bogen im Frühmittelalter stärkere Verwendung. Doch trat er auch weiterhin hinter Lanze und Schwert zurück. Allein die Engländer erreichten mit den von den Normannen auf der Insel eingeführten Langbogen (einfache Bogen) einen hohen Stand in der Kunst des Bogenschießens; im Spätmittelalter bildeten Bogenschützen (zum Teil Berufskrieger) den Kern der englischen Heere. Besonders in den Feldschlachten des Hundertjährigen Krieges (v. a. Crécy 1346) erzielten sie in der Verteidigung gegen angreifende Ritter erhebliche Wirkung. Die dem Bogen im Prinzip gleiche Armbrust konnte diesen trotz ihrer höheren Reichweite und Durchschlagskraft nicht ersetzen, da der Bogen einfacher zu handhaben war und eine schnellere Schussfolge ermöglichte. Durch die Entwicklung verbesserter Feuerwaffen verlor der Bogen im 15./16. Jahrhundert zunächst als Kriegs-, später auch als Jagdwaffe an Bedeutung. Als Sportgerät (Bogenschießen) wurde der Bogen erstmals von den in England im 17. Jahrhundert gegründeten Schützengesellschaften verwendet. In Japan ist das Schießen mit Pfeil und Bogen eine vom Zen-Buddhismus her bestimmte vorwiegend geistige Übung, Kyudo.
 
 
II
Bogen,
 
Stadt im Landkreis Straubing-Bogen, Niederbayern, 322 m über dem Meeresspiegel, am Fuß des Bayerischen Waldes an der Einmündung des Bogenbaches in die Donau, 9 800 Einwohner; Fremdenverkehr.
 
Geschichte:
 
Die im 8. Jahrhundert erstmals erwähnte Siedlung Bogen kam 1242 als Marktort an Bayern, wurde 1952 Stadt. Im 12. Jahrhundert war Bogen Mittelpunkt des Besitzes der Grafen von Bogen, die ihre Herrschaft im östlichen Donaugau und im Bayerischen Wald errichtet hatten. Ihr weißblaues Rautenwappen wurde von den ihnen folgenden bayerischen Herzögen übernommen. Seit dem 13. Jahrhundert, nach der Legende bereits seit 1104, ist der Bogenberg bei Bogen Wallfahrtsort (Gnadenbild Unserer Lieben Frau).
 

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Bo|gen, der; -s, - u. (bes. südd., österr. u. schweiz.) Bögen [mhd. boge, ahd. bogo, eigtl. = Gebogenes, zu ↑biegen]: 1. a) gebogene Linie, Biegung: ein weiter B.; B. fahren; auf dem Eis B. laufen; die Straße, der Fluss macht hier einen B. [nach Westen]; in einem B. um etw. herumfahren; sie läuft in B., wie Slalom, vermutlich läuft sie um die einzelnen Schaumzungen der Brandung (Frisch, Montauk 101); das Wasser spritzt in hohem B. aus dem Rohr; die Brücke spannt sich in einem eleganten B. über das Tal; einen [kleinen] B. (U-Bogen) über das „u“ machen; Ü er ist im hohen B. hinausgeflogen, hinausgeworfen worden (ugs.; er ist sofort entlassen worden); Wenn einer aus der Reihe tanzt, fliegt er in hohem B. (Fels, Unding 288); *einen [großen] B. um jmdn., etw. machen (ugs.; jmdn., etw. [peinlich] meiden): Um diesen Herrn machen wir in Zukunft mal einen B. (Bieler, Bär 73); Cornelius macht einen großen B. um die Küche (Danella, Hotel 370); große B. spucken (ugs.; sich aufspielen, sich wichtig machen); den B. heraushaben/spitzhaben (ugs.; wissen, wie man etw. machen muss): Hauptsache Sex. Und den B. hab' ich raus, sag' ich dir. Da werden die Weiber total verrückt (Borell, Romeo 154); b) (Math.) gekrümmtes Kurvenstück: der B. eines Kreises, einer Ellipse; mit dem Zirkel einen B. schlagen, beschreiben. 2. (Archit.) gewölbtes Tragwerk, das eine Öffnung überspannt: ein runder, flacher, romanischer, gotischer B. 3. (Musik) kurz für ↑Haltebogen. 4. a) alte Schusswaffe zum Abschießen von Pfeilen: Pfeil und B.; den B. spannen; b) Sportgerät in Form des Bogens (4 a): *den B. überspannen (etw. auf die Spitze treiben u. dadurch in seiner Wirkung beeinträchtigen; zu weit gehen; [etw.] übertreiben). 5. <Pl. Bögen> (Musik) mit Ross- oder Kunsthaaren bespannter Stab aus elastischem Hartholz, mit dem die Saiten eines Streichinstruments gestrichen u. dadurch zum Tönen gebracht werden: Der B. kratzte, aber der Mann spielte weiter (Remarque, Triomphe 156); den B. ansetzen, absetzen; Der Violinist ... führte mit weitem B., mächtigem Espressivo, klaren Tönen (Orchester 5, 1983, 483). 6. rechteckig zugeschnittenes, meist genormtes Schreib- od. Packpapier: ein unbeschriebener B.; ein B. Packpapier; einen B. falten, knicken; sie spannte einen neuen B. in die Schreibmaschine; Abk.: Bg. 7. (Druckw.) kurz für ↑Druckbogen: das Buch hat zwanzig B.; Abk.: Bg.


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