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DER ARALSEE

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Der Aralsee
 
Der Aralsee in Zahlen
 
Der Aralsee ist ein abflussloser Salzsee. Er liegt in dem von Wüsten eingenommenen Tiefland von Turan in Kasachstan und Usbekistan. Gespeist wird der See von den Flüssen Amudarja und Syrdarja, die ihn allerdings nur noch in feuchten Jahren erreichen. Der Aralsee steht mittlerweile für eine der größten Umweltkatastrophen der Gegenwart. Nach der Wasseroberfläche war er bis Mitte der 60er-Jahre noch der viertgrößte See der Erde, im Jahr 1991 nahm er nur noch den 6. Rang ein. Zwischen 1960 und 1992 ging die Fläche des Sees von 64 100 km2 auf 30 900 km2 zurück. Die durchschnittliche Tiefe sank von 20 bis 25 m auf 10 m, die Höhenlage über dem Meeresspiegel ging zurück von 53,4 m auf 40 m und sein Wasservolumen von 1 090 km3 auf 345 km3. Der Salzgehalt des Sees beträgt heute 36 ‰ (früher 10 bis 14 ‰).
 
 Die Ursache der Umweltkatastrophe
 
Die Ursache der Umweltkatastrophe liegt in der verstärkten Wasserentnahme aus den Zuflüssen des Aralsees, dem Amudarja und dem Syrdarja. Gründe dafür waren die extensive Ausweitung des monokulturartigen Baumwollanbaus, die Industrialisierung in der ehemaligen Sowjetunion und das große Bevölkerungswachstum, wobei die Bevölkerungsdichte im Großraum des Aralsees gering ist.
 
Aufgrund der hervorragenden natürlichen Bedingungen der Wüsten in Kasachstan und Usbekistan (lange und heiße Sommer, scheinbar unerschöpfliche Wassermengen in den beiden Flüssen Amudarja und Syrdarja) wurde in sowjetischer Zeit die Fläche der bewässerten Baumwollfelder auf über 8 Mio.ha ausgeweitet. Dazu kommt die Wasserentnahme aus dem Amudarja für den Karakum-Kanal. Aber auch die Großstädte und Industrien wurden mit Wasser aus den Zuflüssen versorgt, sodass die Wassermengen des Aralsees immer mehr zurückgingen. Der See ist praktisch zweigeteilt. Ein kleiner See im Norden, durch einen Damm vom übrigen See abgeteilt, wird vom Syrdarja gespeist, dessen Abfluss infolge hydrologischer Maßnahmen am Oberlauf verbessert wurde. Hier ist die ökologische Situation anscheinend gesichert. Katastrophal ist dagegen die Lage des übrigen Sees. Hinderlich sind hier auch die vielen Anlieger am Oberlauf des Amudarja, wo ebenfalls viel Wasser entnommen wird.
 
 Die Folgen der Umweltkatastrophe
 
Folgen für das Klima
 
Durch die viel kleinere Wassermasse verringert sich die thermische Ausgleichswirkung des Aralsees. Das Klima im Großraum wird durch zunehmende Kontinentalität gekennzeichnet, was unter anderem an größeren Temperaturschwankungen - sowohl auf den Tag wie auch auf das Jahr bezogen - und an einer Verkürzung der Vegetationsperiode zu erkennen ist.
 
So ist im Bereich des Amudarja die frostfreie Zeit von 200 auf 170 Tage zurückgegangen. Auch die Stürme sind heftiger geworden, da keine ausreichende Verdunstung des Aralsees mehr erfolgt, die die Winde über der mittelasiatischen Steppe bremst. In den trockengelegten ehemaligen Seegebieten, die wüstenartigen Charakter haben, wirbeln heute heftige Nordwinde ein stark belastetes, für Mensch und Natur sehr schädliches Salz-Sand-Gemisch auf, das Hunderte Kilometer weit, teilweise sogar bis zum Pamirgebirge getragen wird.
 
Folgen für die Ökologie
 
Die Wasserspiegelabsenkung des Aralsees bewirkte ein dramatisches Fischsterben. Durch den hohen Salzgehalt und die großen Schadstoffbelastungen sind die meisten Fischarten wie Hecht und Brasse ausgestorben. Viele Laichgebiete sind trockengelegt und damit vernichtet. Die noch verbliebenen Fische sind fast alle unfruchtbar, weisen Missbildungen auf und sind ungenießbar. Im Jahr 1990 angestellte Untersuchungen ergaben, dass die Fischbiomasse des Aralsees um 90 % zurückgegangen ist.
 
Genauso betroffen sind die beiden Zuflüsse des Aralsees, Amudarja und Syrdarja. In den Ökosystemen ihrer Flussdeltas sind von einer vielfältigen Flora und Fauna aus den 60er-Jahren nur noch Spuren übrig geblieben. Das Fazit lautet: Praktisch sind der Aralsee und seine nähere Umgebung biologisch tot.
 
Folgen für die Ökonomie
 
Auch für die Landwirtschaft, für die ja eigentlich die größere Wasserentnahme ein Segen sein sollte, ergeben sich aus der Umweltkatastrophe um den Aralsee negative Folgen. Die Salz- und Sandstürme lagern mittlerweile viel Salz (vermischt mit Düngemitteln, Pestiziden usw., die eingeschwemmt wurden) auf den bewässerten Feldern ab. Das reicht bis zu einer Menge von 1 t pro ha/Jahr. Da zum Beispiel Reis salzhaltiges Wasser nicht gut verträgt, ist der Reisanbau im Delta von Amudarja und Syrdarja praktisch zum Erliegen gekommen. Beim Anbau von Gemüse, Getreide und Baumwolle ist der Ertrag erheblich gesunken. Dazu kommt, dass die Ackerböden durch übermäßigen Einsatz von Pestiziden verseucht sind.
 
Durch das Fischsterben kam es im Gebiet des Aralsees zur Einstellung der Fischerei. Ein ganzer Wirtschaftszweig, der 40 000 Arbeitsplätze geboten hatte, wurde vernichtet. Mittlerweile findet man tief in der wüstenartigen Landschaft Ruinen von Fischfabriken, so in ehemaligen Badeorten und Fischereihäfen Karakalpakiens (Usbekistan), die heute weit landeinwärts liegen. Damit ist eine wichtige Einnahmequelle für die Bevölkerung versiegt, die so noch mehr auf den Baumwollanbau angewiesen ist.
 
Folgen für die Menschen
 
Auf die Gesundheit der Menschen hat die Umweltkatastrophe am Aralsee vielfältige Auswirkungen. So ist es im Gebiet um den See zu einer Wasserknappheit gekommen. Mangels anderer Möglichkeiten sehen sich viele Anwohner gezwungen, das mit Pestiziden, Herbiziden und Düngemittelrückständen verseuchte See- und Grundwasser zu trinken. Auch die noch verbliebenen Fische werden von der Bevölkerung verzehrt.
 
Bei allgemeiner Unterernährung und katastrophalen hygienischen Zuständen breiten sich viele Krankheiten aus. Hepatitis, Krebs in verschiedenen Formen, Magengeschwüre, Nierensteine und Typhus sind am Aralsee sehr viel häufiger als in den meisten Ländern der Erde. Die Kindersterblichkeit erreicht 15 %, zudem haben viele Neugeborene Missbildungen oder genetische Defekte. Auch Atemwegs- und Augenerkrankungen sind wegen der Sand- und Salzstürme weit verbreitet. Durch die Trockenlegung ehemaliger Sumpfgebiete sind viele Nagetiere - sie übertragen Krankheitserreger - in die Nähe der Menschen gelangt. Deshalb ist die Gefahr von Seuchen, vor allem von Pest und Cholera, angestiegen.
 
 Gegenmaßnahmen
 
Als Maßnahme gegen das Austrocknen des Aralsees wurde 1984 der Bau eines 2 600 km langen Kanals (»Sibaral«) beschlossen, durch den Wasser aus den sibirischen Flüssen Ob und Irtysch in den Syrdarja und den Amudarja gelangen sollte. Allerdings wurde dieses Projekt bereits 1986 wieder gestoppt, da man das Eintreten von Umweltkatastrophen in Westsibirien durch den Bau des Kanals befürchtete.
 
Die Staaten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan beschlossen im Jahr 1993 verschiedene Maßnahmen zur Rettung des Aralsees. Dazu gehören die Senkung des Verbrauchs an Wasser für die Bewässerung, der Ausbau eines Wasserversorgungsnetzes, die Verbesserung der bewässerten Böden und die Reinigung der beiden Flüsse Amudarja und Syrdarja, die mit Salzen und giftigen Substanzen verseucht sind.
 
Zudem richteten die Vereinten Nationen eine Kommission ein, die diese Maßnahmen unterstützen sollte. Ob dies ausreicht, eine Umweltkatastrophe mit solchen enormen Ausmaßen erfolgreich zu bekämpfen, bleibt auch aufgrund der wirtschaftlichen Lage der betroffenen Staaten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion äußerst fraglich.


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