ZUCKERRÜBE

Zuckerrübe,

 

Beta vulgaris ssp.vulgaris var. altịssima, zweijährige, sortenreiche Kulturform der Gemeinen Runkelrübe, die im ersten Jahr an einer gestauchten Achse eine Blattrosette und eine überwiegend aus der Hauptwurzel gebildete, daher fast vollständig in der Erde steckende Rübe bildet. Die Rüben enthalten 12-21 % Rübenzucker. Der Anbau erfolgt in der gemäßigten Zone in Gebieten mit genügend warmem, nicht zu feuchtem Klima. Die Rübenabfälle und Blätter werden als Viehfutter verwendet. Wenn die Zuckerrübe nicht am Ende des ersten Jahres geerntet wird, entwickelt sich im zweiten Jahr ein bis zu 2 m hoher, reich verzweigter Blütenstand mit knäuelig angeordneten, grünen Blüten; jeweils vier Nussfrüchte sind an der Basis miteinander verwachsen. Zur Saatgutgewinnung werden sie durch Zerschlagen vereinzelt (Monogerm-Saatgut), um das sonst notwendig werdende Vereinzeln der Jungpflanzen zu vermeiden. Auch die Züchtung einfrüchtiger Samenträger ist gelungen.

 

Kulturgeschichte:

 

Die Zuckerrübe ist eine relativ junge Kulturpflanze. A. S. Marggraf wies 1747 erstmals Saccharose in der Gemeinen Runkelrübe nach. 1786 begann F. C. Achard mit der Erarbeitung eines Verfahrens zur Zuckergewinnung aus besonders zuckerreichen Sorten der Gemeinen Runkelrübe. Aus diesen Sorten wurde Anfang des 19. Jahrhunderts, während der die Zuckereinfuhr blockierenden Kontinentalsperre, die Zuckerrübe gezüchtet. (Zucker)