Canaris,
Wilhelm Franz, Admiral (1940), * Aplerbeck (heute zu Dortmund) 1. 1. 1887, ✝ (hingerichtet) KZ Flossenbürg 9. 4. 1945; im Ersten Weltkrieg u. a. beim Admiralstab und bei der U-Boot-Waffe aktiv; arbeitete 1924-28 in der Marineleitung, am 1.1. 1935 wurde er Leiter der Abwehrabteilung im Reichskriegsministerium, 1938 Leiter des Amtes Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht (OKW). In dieser Funktion stand er in Rivalität zum Sicherheitsdienst (SD) der SS unter R. Heydrich, später unter E. Kaltenbrunner. Canaris zweifelte schon früh am Sieg des nationalsozialistischen Deutschlands und warnte im Dezember 1940 den spanischen Staatschef General F. Franco, an der Seite Deutschlands in den Krieg einzutreten. Er deckte, v. a. 1938 (seit der Blomberg-Fritsch-Krise) bis 1941, die Aktivitäten der Widerstandsgruppe in seinem Amt, ohne selbst in der deutschen Widerstandsbewegung gegen A. Hitler tätig zu werden. Im Februar 1944 wurde er seines Amtes enthoben und nach dem 20. 7. 1944 verhaftet.
Literatur:
A. Brissaud: C. Le »petit amiral«, prince de l'espionnage allemand (Paris 1970);
H. Höhne: C. Patriot im Zwielicht (Neuausg. 1978);
Winfried Meyer: Unternehmen Sieben (1993).