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GELDMENGE: GELDMENGE UND GELDNACHFRAGE

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Geldmenge: Geldmenge und Geldnachfrage
 
Unter Geldmenge (Geldvolumen) versteht man die im Inland umlaufende und von den Nichtbanken gehaltene Menge Geld. Die Geldmenge ist eine Bestandsgröße. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Geldtheorie; ihre Beeinflussung ist eine wichtige Aufgabe der Geldpolitik.
 
 Geldmengenbegriffe
 
Geld umfasst zunächst das im Inland befindliche Bargeld (Münzen und Banknoten) ohne Kassenbestände der Geschäftsbanken und deren Guthaben bei der Zentralbank sowie die von den inländischen Nichtbanken bei den Geschäftsbanken gehaltenen Sichteinlagen (Buchgeld). Diese enge Definition der Geldmenge wird als M1 bezeichnet. Oft jedoch wird anstelle dieser engen Definition eine breitere Abgrenzung gewählt. Die EZB zählt zu M1 noch die Termineinlagen mit einer Befristung zwischen drei Monaten und zwei Jahren, die Nichtbanken bei den Geschäftsbanken halten, sowie die Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist hinzu und gelangt zur Geldmenge M2.Die EZB verwendet noch ein breiteres Konzept, indem sie weitere geldnahe Papiere hinzuaddiert und zur Geldmenge M3 gelangt
 
Die EZB ermittelt M3, indem sie die einzelnen Komponenten einfach addiert. Da Mengen nicht einfach addiert werden können - sie werden in der Wirtschaftsstatistik zuerst mit ihren Preisen bewertet und dann summiert - unterstellt die EZB, dass der »Preis« für jede Teilkomponente von M3 gleich eins ist. Alternative Konzepte wollen dem unterschiedlichen Grad an Geldnähe v. a. von Termin- und Spareinlagen Rechnung tragen (zinsgewichtete Geldmenge).
 
 Die Geldnachfrage
 
Unter der Geldnachfrage versteht man die Nachfrage des Nichtbankensektors nach Kasse. Geld ist ein monetäres Aktivum, das ebenso wie andere Aktiva gehalten wird. Da Geld im engen Sinne nicht oder nur gering verzinst wird, werden die Wirtschaftssubjekte ihre Geldnachfrage im Allgemeinen auf die als unbedingt notwendig erachteten Beträge beschränken. Als Motive der Geldhaltung (Kassenhaltung) gelten Transaktions-, Vorsichts- und Spekulationsmotiv. Das Erste besagt, dass Individuen Geld nachfragen, um z. B. Kaufgelegenheiten wahrnehmen zu können (Transaktionskasse). Das Vorsichtsmotiv geht davon aus, dass nicht alle Transaktionen von vornherein bekannt sind. Um günstige Angebote wahrnehmen zu können, wird ein bestimmter Betrag als Vorsichtskasse gehalten. Das Spekulationsmotiv betrachtet die Geldhaltung als eine Alternative zur Haltung von verzinslichen Wertpapieren. Je nach Zinserwartung wird das Individuum dann entweder sein Geldvermögen vollständig in Form von Geld halten oder nur in Form von Wertpapieren (Spekulationskasse). Gesamtwirtschaftlich steht die Frage nach der Stabilität der Geldnachfrage im Vordergrund. Nur bei einer stabilen Geldnachfrage (im Sinne einer kurz- bis mittelfristigen Prognostizierbarkeit) hat die Zentralbank die Möglichkeit, die Wirtschaft entsprechend ihren Zielen mit Geld zu versorgen.
 
 Wozu dient die Geldmenge M3?
 
Die Zentralbank ist verpflichtet, die Wirtschaft ausreichend mit Liquidität zu versorgen, wobei der Geldwertstabilität besondere Beachtung zu schenken ist. Sie kann versuchen, das Ziel Preisniveaustabilität indirekt über eine Steuerung der Geldmenge zu erreichen. Dies setzt voraus, dass die Zentralbank die Entwicklung der Geldmenge kontrollieren kann und dass ein stabiles Verhältnis zwischen Geldmenge und Preisniveau besteht. Die Zentralbank verkündet jährliche Geldmengenziele, die die Öffentlichkeit über die geplante Expansion der Geldmenge informieren. Hierbei wird gemäß der Quantitätstheorie des Geldes von einer langfristigen Beziehung zwischen Geldmenge und nominalem Bruttoinlandsprodukt ausgegangen: M·V = P·Y. Hierbei bezeichnet M die Geldmenge M3, V die Einkommenskreislaufgeschwindigkeit des Geldes, P den Deflator zur Preisbereinigung des BIP und Y das reale BIP. Formuliert in Wachstumsraten (jährliche Veränderungsraten) lautet die Gleichung: m + v = p + y. Unterteilt man die BIP-Wachstumsrate y noch in die Komponenten Wachstumsrate des Produktionspotenzials (langfristige Wachstumsrate) yp und Wachstumsrate der zyklischen Komponente (Konjunktur) yc, dann bestimmt die Zentralbank das jährliche Geldmengenwachstum gemäß m = p + yp + yc - v. Die Geldmenge M3 wächst also entsprechend der Wachstumsrate des Produktionspotenzials (da mehr Güter und Dienstleistungen erzeugt werden, besteht ein höherer Bedarf an Transaktionen und somit eine höhere Nachfrage nach Transaktionskasse) und der kurzfristig als unvermeidbar angesehenen Inflationsrate p. Verringernd wirkt sich eine steigende, erhöhend eine sinkende Umlaufgeschwindigkeit v aus. Für die zyklische Komponente yc gilt, dass ihre Berücksichtigung im Ermessensspielraum der Zentralbank liegt und je nach konjunktureller Lage bestimmt wird.


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