Malinọwski,
1) Bronislaw, britischer Ethnologe polnischer Herkunft, * Krakau 7. 4. 1884, ✝ New Haven (Conneticut) 16. 5. 1942; lehrte seit 1910 in London, seit 1938 in den USA. Malinowski war der bedeutendste Vertreter der britischen Social Anthropology und Begründer und Wortführer des Funktionalismus. Er bereicherte die ethnologische Empirie durch seine richtungweisenden stationären Feldforschungen, u. a. 1914-18 in Neuguinea und auf den Trobriandinseln. Historische Spekulationen kritisierend, versuchte Malinowski, gesellschaftliche Institutionen in Bezug auf bestimmte menschliche Grundbedürfnisse (»basic needs«) zu analysieren (Kultur als Bedürfnisbefriedigung).
Werke: Argonauts of the western Pacific (1922; deutsch Argonauten des westlichen Pazifik); Crime and custom in savage society (1926; deutsch Sitte und Verbrechen bei den Naturvölkern); Coral gardens and their magic, 2 Bände (1935); A scientific theory of culture, and other essays (herausgegeben 1944; deutsch Eine wissenschaftliche Theorie der Kultur u.a. Aufsätze); Magic, science and religion, and other essays (herausgegeben 1948; deutsch Magie, Wissenschaft und Religion und andere Schriften).
Literatur:
Man and culture. An evaluation of the work of B. M., hg. v. R. W. Firth (London 1957, Nachdr. ebd. 1980).
2) Rodion Jakowlewitsch, sowjetischer Militär und Politiker, Marschall der Sowjetunion (seit 1944), * Odessa 23. 11. 1898, ✝ Moskau 31. 3. 1967; gehörte seit 1919 der Roten Armee an, nahm 1937/38 am Spanischen Bürgerkrieg teil; befehligte im Zweiten Weltkrieg u. a. 1941/42 und 1943 die Südfront, ab 1943 die Südwestfront (ab Oktober 1943 3. Ukrainische Front genannt) und 1944/45 die 2. Ukrainische Front, deren Truppen Rumänien, Ungarn, Österreich und die Tschechoslowakei eroberten. Als Oberbefehlshaber der Transbaikalfront beteiligte er sich im August 1945 an der Zerschlagung der japanischen Kwantungarmee in der Mandschurei. 1956/57 war Malinowski Oberkommandierender der sowjetischen Landstreitkräfte, seit 1957 Verteidigungsminister.