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BRAGANÇA

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Bragança: übersetzung

I
Bragança
 
[bra'ɣãsa], Bragạnza, portugiesische Dynastie, die in Portugal 1640-1910 (seit 1853 in der Linie Sachsen-Coburg-Bragança) und in Brasilien 1822-89 herrschte. Das Geschlecht, das seinen Titel nach der Stadt Bragança führt, wurde von Alfons I. (1442 Herzog von Bragança), einem unehelichen Sohn Johanns I., begründet. Durch die nahe Verwandtschaft mit dem Herrscherhaus Avis, zahlreichen Privilegien und großen Reichtum stiegen die Herzöge von Bragança bald zu hohem Ansehen empor. Nach der Befreiung Portugals von der spanischen Herrschaft (1640) wurde Johann II. von Bragança als Johann IV. zum König von Portugal erhoben. 1807 setzte Napoleon I. das Haus Bragança ab; König Johann VI. floh nach Brasilien, kehrte 1821 nach Portugal zurück und ließ seinen ältesten Sohn Pedro in Brasilien, der 1822 als Peter I. Kaiser des selbstständigen Brasilien wurde. Das Haus teilte sich in eine portugiesische und eine brasilianische Linie. Peter verzichtete nach dem Tod seines Vaters (1826) zugunsten seiner Tochter Maria da Glória auf die portugiesische Krone und legte 1831 auch die Regierung in Brasilien zugunsten seines einzigen Sohnes Pedro (Peter II.) nieder, der 1889 aus Brasilien vertrieben wurde und mit dessen Tod (1891) die brasilianische Linie im Mannesstamm erlosch.Peters I. Bruder Dom Miguel ließ sich zum König von Portugal ausrufen, wurde aber 1834 verbannt, und Maria da Glória wurde Königin (Maria II., Maria, Herrscherinnen, Portugal). Dom Miguel wurde der Begründer der »prinzlichen«, noch heute bestehenden Linie. Maria II. da Glória, die 1836 den Prinzen Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha heiratete, begründete die Linie Sachsen-Coburg-Bragança, die 1910 gestürzt wurde (Portugal, Geschichte). Der älteste Sohn des Königs führte stets den Titel eines Herzogs von Bragança.
 
Literatur:
 
F. H. Griblle: The royal house of Portugal (London 1915, Port Washington, N. Y., 21970);
 B. Harding: Amazon throne. The story of the Braganzas of Brasil (London 1942);
 J. Veríssimo Serrão: História de Portugal, Bd. 2 (Lissabon 31980).
II
Bragança
 
[bra'ɣãsa],
 
 1) Distrikthauptstadt in Nordostportugal, 650-700 m über dem Meeresspiegel, 16 600 Einwohner; Bischofssitz (Bistum Bragança e Miranda).
 
Stadtbild:
 
Die von Sancho I. ab 1187 erbaute Burg mit 18 Türmen im Mauerring überragt noch heute Bragança. Das Rathaus ist einer der seltenen erhaltenen romanischen Profanbauten (12./13. Jahrhundert) in Portugal; Kathedrale (schlichter Renaissancebau); Adelspaläste (18. Jahrhundert) mit Granitfassaden. Im ehemaligen Bischofspalast das Museu Regional Abade de Baçal.
 
Geschichte:
 
Die auf eine keltische Siedlung zurückgehende, im Altertum römische Stadt wurde im 12. Jahrhundert von König Sancho I. (1185-1211) neu aufgebaut und befestigt; Stammsitz der Dynastie Bragança.
 
 
 2) Distrikt in Nordportugal, in der historischen Provinz Trás-os-Montes, 6 608 km2, 158 300 Einwohner.


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