Ẹrlau,
ungarisch Ẹger, Hauptstadt des Bezirks Heves, Nordungarn, zwischen Matra- und Bükkgebirge, 57 300 Einwohner; Kultur- und Wirtschaftszentrum; katholischer Erzbischofssitz; Pädagogische Hochschule; Burghistorisches Museum; elektrotechnische, Möbel-, Tabakindustrie; Heilbad; in der Umgebung Weinbau (»Erlauer Stierblut«).
Stadtbild:
Ein zwischen 1596 und 1687 entstandenes 35 m hohes Minarett ist erhalten.Die ehemalige Minoritenkirche (1758-73, vielleicht nach Entwurf von K. I. Dientzenhofer) gehört zu den schönsten barocken Sakralbauten Ungarns; Jesuitenkirche (1714-40); Bischofspalast (1758); Kathedrale (1831-46, an der Stelle einer mittelalterlichen Kirche); ehemalige Universität (1762-79) mit Deckengemälden von J. L. Kracker und F. Sigrist.
Geschichte:
Das Bistum Erlau wurde wohl um 1009 von König Stephan I. (als eines von zehn Bistümern) gegründet; schwere Zerstörungen in den Hussitenkriegen (1442) und im Bauernaufstand (1514) G. Dózsas. Nach erfolgreichem Widerstand gegen den osmanischen Angriff 1552 war die Stadt 1596-1687 von den Osmanen besetzt; seit 1804 Erzbistum.