Burnet
['bəːnɪt],
1) Sir (seit 1951) Frank MacFarlane, australischer Virologe und Serologe, * Traralgon (Victoria) 3. 9. 1899, ✝ Melbourne 31. 8. 1985; war 1944-65 Professor in Melbourne und langjähriger Direktor des Walter-und-Eliza-Hall-Institutes. Burnet entdeckte 1937 den nach ihm Rickettsia burneti benannten Erreger des Q-Fiebers.Er gewann neue Erkenntnisse über die Abwehrreaktionen eines Lebewesens gegen Überpflanzung körperfremden Gewebes, nach denen die Immunitätsreaktion nicht vererbt, sondern erworben wird, somit im embryonalen Stadium beeinflussbar erscheint (»The clonal selection theory of acquired immunity«, 1959). Dafür erhielt er 1960 mit P. B. Medawar den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Weitere Werke: Self and not-self (1969; deutsch Körpereigene und körperfremde Substanzen bei Immunprozessen); Immunology, aging and cancer (1976).
2) Gilbert, englischer anglikanischer Bischof und Geschichtsschreiber, * Edinburgh 18. 9. 1643, ✝ London 17. 3. 1715; 1669-75 Professor der Theologie in Glasgow, 1675 Kaplan in London. Aufgrund seiner antikatholischen Haltung musste er unter König Jakob II. nach Holland gehen, kehrte aber mit Wilhelm III. zurück und wurde 1689 Bischof von Salisbury.
Werke: History of the reformation of the church of England, 3 Bände (1679-1715; neu herausgegeben von N. Pocock, 7 Bände, 1865); History of his own time, 2 Bände (1724-34; neu herausgegeben von O. Airy, 3 Bände, 1897-1902).
Literatur:
T. E. S. Clarke u. H. C. Foxcroft: A life of G. B., bishop of Salisbury (Cambridge 1907).