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DEUTSCHE SPRACHATLANTEN

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deutsche Sprachatlanten,
 
Kartenwerke, die die geographische Verbreitung sprachlicher Erscheinungen (z. B. bestimmter Wörter oder Lautformen) verzeichnen.
 
1) Deutscher Sprachatlas: G. Wenker legte 1876 dem Verein für niederdeutsche Sprachforschung in Köln den Plan vor, mithilfe von Volksschullehrern in 40 Mustersätzen (»Wenker-Sätze«) Dialektgut zu erfassen und so einen »Sprachatlas des Deutschen Reiches« zu erstellen; insgesamt waren etwa 50 000 Aufnahmeorte zu berücksichtigen. 1881 erschien die erste Lieferung, die Arbeiten wurden 1933 mit 1 647 handgezeichneten Karten abgeschlossen, die zum Teil im »Deutschen Sprachatlas« (23 Lieferungen, 1923-56) gedruckt wurden. 1927-56 wurden durch F. Wrede, später durch W. Mitzka und B. Martin insgesamt 128 Karten veröffentlicht, die besonders lautlichen Unterschiede festhalten. Ein »Kleiner Deutscher Sprachatlas« erschien 1983-87 in zwei Bänden, bearbeitet von W. H. Veith. Die Arbeiten von Wenker wurden 1887 institutionalisiert und führten 1920 zur Gründung des Instituts »Zentralstelle für den Sprachatlas des Deutschen Reichs und deutscher Mundartforschung« (seit 1933 unter der Institutsbezeichnung »Deutscher Sprachatlas«) an der Philipps-Universität Marburg, das sich der Erforschung deutscher Dialekte sowie ihrer Verbreitung widmet.
 
2) Der Deutsche Wortatlas wurde 1939 von Mitzka begründet; dafür wurden Fragebogen an Lehrer in 48 383 Orten versandt.Die Ergebnisse wurden zusammen mit Ludwig Erich Schmitt und R. Hildebrandt 1951-80 in 22 Bänden veröffentlicht.
 
Folgende regionale Atlanten ergänzen diese Unternehmungen: »Sprachatlas der deutschen Schweiz«, herausgegeben von H. Baumgartner und R. Hotzenköcherle (Bern 1962 ff.); »Tirolischer Sprachatlas«, herausgegeben von Karl Kurt Klein und L. E. Schmitt, 3 Bände (Innsbruck 1965-71); »Sudetendeutscher Wortatlas«, herausgegeben von Ernst Schwarz, 3 Bände (1954-58); »Schlesischer Sprachatlas«, herausgegeben von L. E. Schmitt, 2 Bände (1965-67); »Historischer Südwestdeutscher Sprachatlas«, herausgegeben von Wolfgang Kleiber, 2 Bände (Bern 1979); »Atlas linguistique et ethnographique de l'Alsace«, bearbeitet von Ernest Beyer und Raymond Matzen, 2 Bände (Paris 1969-84); »Atlas linguistique et ethnographique de la Lorraine germanophone«, herausgegeben von Marthe Philipp (Paris 1978 ff.); »A linguistic atlas of Pennsylvania German«, herausgegeben von Carroll Edward Reed und Lester W. Seifert (Marburg 1954); »Linguistic atlas of Texas German«, herausgegeben von Glenn G. Gilbert (Marburg 1972); »Atlas der im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstandenen deutschen Siedlungen in USA«, bearbeitet von Heinz Kloss (1975).
 
Literatur:
 
W. Mitzka: Hb. zum Dt. Sprachatlas (1952);
 
Ztschr. für Dialektologie u. Linguistik, Beiheft 8: Sprachatlanten (1969).


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