Annạba,
ehemalig französisch Bône [boːn], Hafenstadt im Nordosten Algeriens, Verwaltungssitz des Wilajat Annaba, mit 348 600 Einwohner viertgrößte Stadt des Landes; Universität (1975 gegründet).
Wirtschaft:
Annaba liegt im geschützten Westteil der Bucht von Annaba; über den Hafen Export von Phosphat, Roheisen und -stahl, Kupfer, Wein, Gemüse, Agrumen, Kork; Fischereihafen; petrochemische Industrie (Düngemittel), Waggonfabrik; Bahnlinien ins Hinterland; Flugplatz; Badestrände. Im 10 km südlich von Annaba gelegenen El-Hadjarbefindet sich ein Eisen- und Stahlwerk sowie ein Röhrenwerk.
Geschichte:
Bei Annaba legten Ausgrabungen Ruinen des alten Hịppo Regius aus römischer Zeit (1.Jahrhundert n. Chr.) frei (Theater, Forum, Thermen). Diese ursprünglich im 12. Jahrhundert v. Chr. gegründete phönikische Handelsniederlassung war nach 201 v. Chr. Residenz der numidischen Könige, später römisch. In frühchristlicher Zeit war Augustinus Bischof in Hippo Regius. Nach der Eroberung durch die Wandalen (431) und der Rückeroberung durch Byzanz (533) fiel es 697 an die Araber. Danach wuchsen die drei Stadtteile von Hippo Regius zu einer Stadt zusammen. Als Seeräuberstützpunkt wurde diese 1034 von Genuesen und Pisanern, 1153 von dem Normannen Roger II., König von Sizilien, eingenommen. Seit 1160 gehörte Annaba den Almohaden, seit etwa 1250 den Hafsiden, 1533-35 und 1540-1830 war es türkisch, am 26. 6. 1832 wurde es von den Franzosen erobert.
Literatur:
L. Travers in: Annales de Géographie, Jg. 67 (1958).