FEURIGE KOHLEN AUF JEMANDES HAUPT SAMMELN
Feurige Kohlen auf jemandes Haupt sammeln: übersetzung
Feurige Kohlen auf jemandes Haupt sammeln
Mit dieser Redewendung (die auch in der Form »glühende Kohlen auf jemandes Haupt sammeln« vorkommt) drückt man aus, dass jemand durch die Großmut oder die gute Tat eines anderen beschämt wird. Sie geht zurück auf die Sprüche Salomos, wo es heißt: »Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der Herr wirds dir vergelten.« (Sprüche 25, 21-22) Im Paulusbrief an die Römer wird diese Stelle nochmals aufgegriffen (Römer 12, 21-22). Der Vorstellung liegt wohl ein für Ägypten im 3. Jh. v. Chr. bezeugter Ritus zugrunde, der die Sinnesänderung, die Reue und Beschämung eines Büßenden zum Ausdruck bringen sollte. Die »feurigen Kohlen« wurden dabei wahrscheinlich in einem Kohlebecken auf dem Kopfe getragen.