Patočka
['patɔtʃka], Jan, tschechischer Philosoph, * Tusnor (Böhmen) 1. 7. 1907, ✝ Prag 13. 3. 1977; 1945-48 und 1968-70 (vorzeitig emeritiert) Professor in Prag; war als Schüler E. Husserls von dessen phänomenologische Spätphilosophie geprägt; wandte sich nach Beiträgen über J. A. Comenius und zur Ästhetik G. W. F. Hegels besonders Fragen der europäischen und tschechischen Geschichtsphilosophie zu. Als Bürgerrechtler (Mitverfasser und einer der ersten Sprecher der »Charta 77«) schikaniert, starb er nach einem mehrstündigen Verhör.
Ausgabe: Ausgewählte Schriften, herausgegeben von K. Nellen u. a., 5 Bände (1987-92).
Literatur:
Studien zur Philosophie von J. P., Beitrr. v. E. W. Orth u. a. (1985);
J. P. Ästhetik, Phänomenologie, Pädagogik, Geschichts- u. Politiktheorie, hg. v. M. Gatzemeier (1994).