CINÉMAVÉRITÉ

Cinéma-Vérité

 

[sine'ma veri'te, französisch »Film-Wahrheit«], Stilrichtung im Dokumentarfilm seit den 1950er-Jahren. Bereits 1922 versuchte der sowjetische Regisseur D. Wertow (»Das Kino-Auge«, »Der Mann mit der Kamera«) im Film die authentische Wahrheit durch Reflexion und Verdeutlichung von Einwirkungen der Regie in das gefilmte Geschehen zu erfassen (»Kinoprawda«). Als »cinéma-vérité« ließen die Ethnologen J. Rouch und E. Morin in Filmen wie »Les fils de l'eau« (1953), »La pyramide humaine« (1960), »Chronique d'un été« (1961) ihre Laiendarsteller vor der Kamera unverblümt improvisieren.