Ashoka
[-ʃ-], Aschoka, Asoka, indischer Kaiser (273/um 268-232 v. Chr.) aus der Mauryadynastie, ✝ 232 v. Chr., Enkel Candraguptas. Ashoka schuf das erste indische Großreich, das fast den gesamten indischen Subkontinent mit Ausnahme einiger zentraler und südlicher Territorien sowie große Teile Afghanistans umfasste (Indien, Geschichte); Hauptstadt war Pataliputra (heute Patna).Nach der blutigen Eroberung von Kalinga (heute Orissa) wurde er Anhänger und Förderer des Buddhismus und betrieb nun eine friedliche Außenpolitik. Seinen Untertanen verkündete er die buddhistische Ethik in vielen Felsinschriften und Säulenedikten (Ashokainschriften). Sie geben ein lebendiges Bild des von ihm erstrebten Wohlfahrtsstaates mit Hospitälern für Menschen und Tiere. Darüber hinaus sind seine monolithischen Ediktsäulen mit bekrönenden Tierfiguren die ältesten monumentalen Zeugnisse der indischen Kunst. Ashoka förderte die Ausbreitung des Buddhismus durch Mission. Er übte und forderte Toleranz gegenüber anderen Religionen.
Literatur:
F. Kern: Aśoka. Kaiser u. Missionar (1956);
R. Thapar: Aśoka and the decline of the Mauryas (London 1961; Nachdr. 1974).