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FINGERPICKING

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Fingerpicking: übersetzung

Fingerpicking
 
[englisch/amerikanisch, 'fɪȖgə(r)'pɪkɪȖ ; wörtlich »Finger-Zupfen«], nach 1900 von Farbigen im Süden der USA entwickelter Gitarrenstil. Die Fingerpicking-Technik entstand aus dem Bemühen heraus, den pianistischen Ragtime und Spielfiguren des frühen Jazz auf die Gitarre zu übertragen. Mit dem Daumen spielt der Gitarrist den Bass (Grund-/Wechselbass und Durchgänge), mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger der rechten Hand geschlossene oder gebrochene Begleitakkorde beziehungsweise Melodielinien, z.B.
 
»The Entertainer« (Scott Joplin, 1902, arr. Siegfried Schwab)
 
Schon um 1920 übernahmen die weißen Countrymusiker diese Technik und schufen unzählige Varianten. Die Grundmuster (Picking Patterns oder Pics) wurden modifiziert durch hammering on (Aufschlagsbindungen), Pulling-off (Abzugsbindungen), sliding (Glissando), bending beziehungsweise slur (Ziehen bzw. Gleiten auf den angeschlagenen Saiten), brushing (lautes Anschlagen von Akkorden mit dem Fingernagel) u. a. Die Spielweise einiger Solisten fand zahlreiche Nachahmer. So gibt es z. B. das nach Elisabeth Cotton (1893-1987) benannte Cotton Picking (berühmt wurde ihr »Freight Train«), das Travis Picking (nach Merle Travis, 1917-1983) und das Carter Picking (auch Scratch, nach der Carter Family). In der US-Folk- und Countryszene dominierte bald dieser Gitarrenstil und verbreitete sich in den Sechzigerjahren mit der Folkbewegung um die ganze Welt, verbunden mit Namen wie Pete Seeger (* 1919), Joan Baez (* 1941), Paul Simon (* 1942), Stephen A. Stills (* 1945), Stefan Grossman (* 1945) und Leo Kottke (* 1945).


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