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TRAPPISTEN

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Trappịsten,
 
lateinisch Ọrdo Cisterciẹnsium Reformatorum seu Strictoris Observạntiae [»Orden der Reformierten Zisterzienser von der strengeren Observanz«], Abkürzung OCSO, Ọrdo Cisterciẹnsium Reformatorum [»Orden der Reformierten Zisterzienser«], Abkürzung OCR, katholischer Orden. Er geht zurück auf das Zisterzienserkloster La Trappe (Département Dordogne), dessen Abt A. J. Le Bouthillier de Rancé 1664 eine strenge Reform durchführte mit dem Ziel der Rückbesinnung auf die ursprünglichen zisterziensischen Ideale. 1791 erfolgte von La Trappe aus eine Neugründung in Valsainte (Kanton Freiburg), von wo aus zahlreiche weitere Klostergründungen ausgingen. 1892 wurden sie als »Reformierte Zisterzienser Unserer Lieben Frau von La Trappe« zusammengeschlossen und erhielten 1902 den heute gültigen Namen. Bereits 1898 hatten Trappisten das Stammkloster Citeaux wieder besiedelt, heute Ort des jährlichen Generalkapitels. Aus dem 1880 gegründeten Trappistenkloster Mariannhill in der Republik Südafrika ging 1909 eine eigene Missionskongregation hervor, die Mariannhiller Missionare (2000: rd.400 Mitglieder und 37 Niederlassungen). Die Regel der Trappisten ist geprägt von Gebet, strenger Askese (z. B. stetes Schweigen) und körperlicher Arbeit (früher Landwirtschaft, heute zunehmend industrielle Tätigkeiten). Sitz des Generalabtes ist Rom. Weltweit umfasst der Orden 96 Klöster mit über 2 300 Mönchen, darunter in Deutschland die Abtei Mariawald in Heimbach und in Österreich das Stift Engelszell (Engelhartszell; Oberösterreich). - Als Mutterkloster der Trappistinnen gilt das 1796 gegründete Kloster »La Sainte-Volonté-de-Dieu« in der Schweiz (Kanton Wallis). Die Trappistinnen unterhalten 64 Klöster mit rd. 1 700 Ordensschwestern, darunter in Deutschland die Abtei Maria Frieden in Dahlem (Landkreis Bitburg-Prüm) und in der Schweiz im Kanton Freiburg die Abtei Fille-Dieu in Romont (FR).
 
Literatur:
 
B. Schellenberger: Die Gesch. der T. in Dtl., in: Die Zisterzienser, hg. v. K. Elm u. a., Ausst.-Kat., 2 Tle. (1980-82);
 
Die Zisterzienser, Beitrr. v. J. Sydow u. a. (21991).


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Trappisten. Während eines heftigen Sturms, im Jahre 1140, gelobte ein Graf von Perche, der ziemlich sittenlos gelebt hatte, wenn er nicht Schiffbruch leide, auf seinem Gute ein Kloster zu errichten. Zu diesem Zwecke wählte er bei seiner Rückkehr auf seiner Besitzung in der Normandie ein wildes, tiefes Thal aus, in welches man nur auf einem schmalen, höchst gefahrvollen Fußpfade hinabgelangen konnte – daher der Name la Trappe, die Falle. Die Regeln des Klosters, das er daselbst erbaute, waren außerordentlich streng.Allmälig aber ließ man von der Strenge nach, bis ein außerordentliches Ereigniß eine Aenderung herbeiführte. Das Gut fiel nämlich durch Erbschaft dem Abbé Bouthillier de Rancé zu, der, zerknirscht von einer unglücklichen Liebe, im Jahre 1664 das Trappistenkloster gänzlich reformirte und die härtesten Bußübungen und Selbstpeinigungen zur Regel machte. Als er nämlich nach einer Abwesenheit von nur wenigen Tagen zu seiner Geliebten, einer Frau von der höchsten Schönheit und Lebhaftigkeit, zurückkehrte, sah er statt der reizenden Monbazou im Scheine einer blauen Lampe auf der Toilette ein mit Blut beflecktes Haupt. Und als er sich umblickte, bemerkte er ihren Leichnam in einem Sarge, der zu klein gewesen war, so daß man den Kopf abgeschnitten und ihn auf einem Teller auf den Tisch gestellt hatte. Dieser schreckliche Anblick veranlaßte ihn zu dem Entschlusse, der Welt zu entsagen und in das Kloster von La Trappe zu gehen, dessen Reformator er wurde. – Die Mönche von La Trappe sind zu ewigem Stillschweigen verdammt; sie dürfen nur Grünes essen und Wasser trinken. Um zwei Uhr stehen sie auf, arbeiten nach der Frühmette an ihrem eigenen Grabe, um sich an ihren Tod zu erinnern, tragen auf der bloßen Haut ein härenes Gewand und schlafen auf Stroh. Erst auf seinem Todbette hat ein Trappist das Recht, seine Brüder anzureden; nach seinem Hinscheiden wacht immer ein Theil der Mönche bei ihm und singt in zwei Chören bis zu seinem Begräbniß. Er wird ohne Sarg in seiner Kleidung in die Grube gelegt; hierauf wird eine neue Grube halb eröffnet. – Die T. haben sich durch alle Stürme der Zeit erhalten. 1827 wurde ein Trappistenkloster bei Dijon für Frauen gegründet; und am 30. August 1833 die restaurirte Kirche des alten Klosters du Perche in der Normandie unter einem unglaublichen Zulaufe eingeweiht.



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