BULIMIA NERVOSA

Bulimia nervosa,

 

in der medizinischen Fachsprache Bezeichnung für die Ess-Brech-Sucht (Bulimie).

Bulimia nervosa

 

(Bulimarexie): umgangssprachlich auch als Ess-Brech-Sucht oder Fress-Kotz-Sucht bezeichnete psychogene Essstörung, die in den letzten Jahren von der Anorexia nervosa (Anorexie) abgegrenzt wird.Die Bulimia nervosa ist gekennzeichnet durch regelrechte Essanfälle, bei denen binnen kürzester Zeit gewaltige (meist kalorienreiche) Nahrungsmengen aufgenommen und anschließend durch selbst herbeigeführtes Erbrechen, in deutlich selteneren Fällen auch durch Missbrauch von stuhl- oder harnabführenden Mitteln, wieder ausgeschieden werden. Die Bulimia nervosa, der häufig extremes Übergewicht oder eine Anorexia nervosa vorausgehen, tritt überwiegend bei jungen Frauen auf, neueren Schätzungen zufolge bei 2 bis 4 % aller Frauen zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr.

 

Als Ursachen werden Persönlichkeitsfaktoren, familiäre sowie genetisch-konstitutionelle Einflüsse in Betracht gezogen; für Letztere spricht das gehäufte Auftreten affektiver Erkrankungen in den betroffenen Familien.

 

Die Behandlung der Bulimia nervosa erfolgt (wie bei der Anorexia nervosa) im Wesentlichen mit psychotherapeutischen Mitteln, wobei die Patient(inn)en die Behandlung in noch stärkerem Maße unterlaufen (etwa durch Missbrauch von Abführmitteln oder unbeobachtetes Erbrechen). Die Prognose ist insgesamt eher schlecht, oft besteht die Symptomatik trotz Therapie jahrelang fort oder verlagert sich auf andere psychosomatische Erkrankungen.