Значение слова "DEUTSCHE EINIGUNGSKRIEGE" найдено в 1 источнике

DEUTSCHE EINIGUNGSKRIEGE

найдено в "Universal-Lexicon"

Reichseinigungskriege

* * *

Deutsche Einigungskriege
 
Der Rivalitätskampf zwischen den beiden deutschen Großmächten Österreich und Preußen innerhalb des Deutschen Bundes trat in den Fünfzigerjahren des 19. Jahrhunderts in eine neue Phase ein. Nach dem Scheitern der Einigungspläne der Frankfurter Nationalversammlung in den Revolutionsjahren 1848/49 waren die deutschen Staaten zu der seit dem Wiener Kongress geltenden Geschäftsordnung des Deutschen Bundes zurückgekehrt, der als oberste Behörde den in Frankfurt am Main tagenden Bundestag unter dem Vorsitz Österreichs vorsah. Von 1851 bis 1859 war der Vertreter Preußens in diesem Gesandtenkongress Otto von Bismarck.
 
Bismarck lehnte als preußischer Patriot den Führungsanspruch Österreichs ab. Davon überzeugt, dass in der gegenwärtigen Verfassung des Deutschen Bundes kein Platz für zwei Großmächte vorhanden sei, strebte er danach, Österreich aus dem deutschen Staatsverband herauszudrängen und unter Führung Preußens die Einigung Deutschlands zu vollenden.
 
Im Herbst 1862 von dem im Verfassungskonflikt mit dem Abgeordnetenhaus in Bedrängnis geratenen preußischen König Wilhelm I.zum Ministerpräsidenten ernannt, setzte Bismarck gegen das Parlament die für die Heeresreform notwendigen Budgetgesetze durch. Als 1863 der dänische König den internationalen Vertrag über die Unteilbarkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein verletzte und das zum Deutschen Bund gehörende Schleswig annektierte, nutzte Bismarck die Chance, gegen Dänemark wegen dieser Verletzung des Völkerrechts Krieg zu führen und Österreich zu zwingen, sich seinem Vorgehen anzuschließen. Dänemark war schnell besiegt und musste im Frieden von Wien (20. Oktober 1864) die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die Siegermächte abtreten. Aber im Streit um die Zukunft der Herzogtümer, die zuerst gemeinsam besetzt und verwaltet, später aufgeteilt wurden, kam es zum Zerwürfnis zwischen den beiden Verbündeten. Bismarck konnte nun über eine militärische Auseinandersetzung die Entscheidung über die künftige Gestaltung Deutschlands herbeiführen. Schon im April 1866 hatte er mit Italien, das Gebietsansprüche an Österreich stellte, ein Bündnis geschlossen. Österreich beantragte in der Bundesversammlung die Mobilmachung des Bundesheeres und die Bundesexekution gegen Preußen.
 
Am 3. Juli 1866 trafen die Armeen der Österreicher und Preußen bei Königgrätz in Ostböhmen aufeinander. In dieser Entscheidungsschlacht des Krieges blieben die Preußen mit ihrem Generalstabschef Helmuth von Moltke Sieger. Nach der Schlacht bemühte sich Bismarck um eine schnelle Beendigung der Feindseligkeiten, denn ein Eingreifen der Franzosen war zu befürchten, die durch einen Geheimvertrag mit Österreich verbunden waren. Bismarck setzte durch, dass Österreich im Frieden von Prag (23. August 1866) großmütig behandelt wurde. Es musste lediglich Venetien an Italien abtreten, aber der Auflösung des Deutschen Bundes zustimmen.
 
Als weitere Folge der Entscheidung von Königgrätz entstand nördlich der Mainlinie der Norddeutsche Bund, dem unter Führung des vergrößerten Preußens - Kurhessen, Nassau, Hannover und Frankfurt am Main wurden annektiert - die noch selbstständig gebliebenen norddeutschen Klein- und Mittelstaaten sowie die Freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck angehörten. In seiner Verfassung nahm der Norddeutsche Bund bereits die Gestalt des späteren Deutschen Reiches voraus. Mit seinen föderalistischen (Bundesrat) und liberalen Elementen (der aus freien und allgemeinen Wahlen hervorgegangene Reichstag) konnte Bismarck sowohl den süddeutschen Fürsten den späteren Beitritt erleichtern als auch die öffentliche Meinung in Deutschland für seinen Weg der deutschen Einigung »von oben« gewinnen.


T: 28