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EMPIRISCHE SOZIALFORSCHUNG

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empirische Sozialforschung: übersetzung

I
empirische Sozialforschung,
 
die systematische, methodenorientierte Erhebung und Interpretation von Daten über Gegebenheiten und Vorgänge im soziokulturellen Bereich. Die Forschungsergebnisse dienen dazu, Hypothesen und Theorien zu überprüfen, neue Erkenntnisse und Hypothesen zu gewinnen, rationale Planungs- und Entscheidungsprozesse zu fundieren sowie praktische Probleme zu bewältigen. Erforschte Sachverhalte sind: 1. objektive Gegebenheiten (Einkommensverteilung, Herrschaftsbefugnisse, Familiengröße u. a.), 2. subjektive Faktoren (Wertvorstellungen, Meinungen, Motive u. a.), 3. reale Verhaltensweisen. Der empirischen Sozialforschung liegt die moderne Wissenschaftstheorie zugrunde, insbesondere der kritische Rationalismus von K. R. Popper und H. Albert. Die Forschung soll grundsätzlich unabhängig von der Subjektivität des Forschers erfolgen (Prinzip der Intersubjektivität).Die angewandten Methoden, Verfahren, Instrumente oder Techniken der empirischen Sozialforschung (Befragung, Beobachtung, Experiment) sollten an einer Theorie oder an geeigneten Forschungshypothesen orientiert sein.
 
Methoden der empirischen Sozialforschung werden zunehmend auch in anderen Sozialwissenschaften (Psychologie, Ethnologie) sowie v. a. in der kommerziellen Markt- und Meinungsforschung eingesetzt.
 
Die empirische Sozialforschung entwickelte sich aus der Bevölkerungs- und Sozialstatistik des 17. und 18. Jahrhunderts, aus den Sozialerhebungen des 19. Jahrhunderts, aus empirischen Forschungsansätzen der Ethnologie, Kulturanthropologie und Sozialpsychologie sowie aus den Anfängen der Markt- und Meinungsforschung. Eigentliche methodische Überlegungen und deren Umsetzung in exemplarische Untersuchungen leistete erstmals E. Durkheim. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Verfahren v. a. in den USA im Zusammenhang mit der Wahl-, Propaganda-, Medien-, Minderheiten- und Vorurteilsforschung im Rahmen stadt-, gemeinde-, industrie- und militärsoziologischer Studien weiterentwickelt.
II
empirische Sozialforschung,
 
die systematische, methodenorientierte Erhebung und Interpretation von Daten über Gegebenheiten und Vorgänge im soziokulturellen Bereich. Die Forschungsergebnisse dienen der Überprüfung von Hypothesen und Theorien, der Gewinnung von neuen Erkenntnissen und Hypothesen, der Fundierung von rationalen Planungs- und Entscheidungsprozessen sowie der Bewältigung von praktischen Problemen. Erforschte Tatbestände sind: 1) objektive Gegebenheiten (Einkommensverteilung, Herrschaftsbefugnisse, Familiengröße u. a.), 2) subjektive Faktoren (Wertvorstellungen, Meinungen, Motive u. a.), 3) reale Verhaltensweisen. Der empirischen Sozialforschung liegt die moderne Wissenschaftstheorie zugrunde, besonders der kritische Rationalismus von K. R. Popper und H. Albert. Die Forschung soll prinzipiell unabhängig von der Subjektivität des Forschers ablaufen (Prinzip der Intersubjektivität). Die jeweils eingesetzten Methoden, Verfahren, Instrumente oder Forschungstechniken der empirischen Sozialforschung (Befragung, Beobachtung, Experiment, Gruppendiskussion, Inhaltsanalyse, Skalierung, Soziometrie) sollten an einer Theorie oder an Forschungshypothesen orientiert sein.
 
In zunehmendem Maße werden Methoden der empirischen Sozialforschung in anderen Sozialwissenschaften (Ethnologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, Politologie) und besonders in der kommerziellen Markt- und Meinungsforschung eingesetzt.
 
Die empirische Sozialforschung entwickelte sich aus der Bevölkerungs- und Sozialstatistik (»politische Arithmetik«) des 17. und 18. Jahrhunderts, aus den Sozialenqueten des 19. Jahrhunderts, aus empirischen Forschungsansätzen der Ethnologie, Kulturanthropologie und Sozialpsychologie, aus den Anfängen der Markt- und Meinungsforschung. Eigentliche methodische Überlegungen und ihre Anwendung in exemplarischen Untersuchungen unternahm erstmals É. Durkheim. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Methoden v. a. in den USA im Zusammenhang mit der Wahl-, Propaganda-, Medien-, Minoritäten- und Vorurteilsforschung, mit stadt-, gemeinde-, industrie- und militärsoziologische Untersuchungen weiterentwickelt. Quantitativ-statistische Methoden ermöglichen die Bearbeitung des immer umfangreicheren Datenmaterials mithilfe des Computers.
 
Literatur:
 
Hb. der e. S., hg. v. R. König, 14 Bde. (2-31973-79);
 
Techniken der e. S., hg. v. J. van Koolwijk u. M. Wieken-Mayser, 8 Bde. (1974-87);
 H. Kern: E. S. (1982);
 J. Bortz: Lb. der empir. Forschung. Für Sozialwissenschaftler (1984);
 J. Friedrichs: Methoden e. S. (141990);
 M. Hunt: Die Praxis der Sozialforschung (a. d. Engl., 1991);
 R. Girtler: Methoden der qualitativen Sozialforschung (Wien 31992);
 W. Laatz: Empir. Methoden. Ein Lb. für Sozialwissenschaftler (Thun 1993);
 P. Atteslander: Methoden der e. S. (81995);
 A. Diekmann: E. S. Grundlagen, Methoden, Anwendungen (1995);
 H. Kromrey: E. S. (71995).


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