Dalton,
1) ['dɔːltən], John, britischer Physiker und Chemiker, * Eaglesfield (bei Workington) 5.oder 6. 9. 1766, ✝ Manchester 27. 7. 1844; eignete sich im Selbststudium umfangreiche naturwissenschaftliche und mathematische Kenntnisse an; war Lehrer in Kendal (bereits 1781) und am New College in Manchester (1793-1800), danach Privatgelehrter und Sekretär, seit 1817 Präsident der Manchester Literary and Philosophical Society. Dalton befasste sich zunächst mit meteorologischen Forschungen (»Meteorological observations and essays«, 1793), untersuchte dann die physikalischen Eigenschaften (v. a. die Absorption) von Flüssigkeiten und Gasen, besonders das Verhalten von Gasgemischen, und entdeckte 1801 - etwa gleichzeitig mit W. Henry - das später nach ihm benannte daltonsche Gesetz über die Partialdrücke, das er 1803 veröffentlichte. Im gleichen Jahr stellte er auch seine an newtonsche Gedankengänge anknüpfende chemische Atomtheorie auf, deren entscheidender neuer Gesichtspunkt der war, dass sich die Atome verschiedener chemischer Elemente nicht in ihrer Gestalt, sondern in ihrem »Atomgewicht« unterscheiden; alle Atome eines Elements sollten physikalisch und chemisch identisch, insbesondere gleich schwer sein. Auf dieser Grundlage konnte er die aus Versuchen anderer bereits bekannte Tatsache, dass beim Zusammentritt chemischer Elemente zu Verbindungen ihre Gewichtsverhältnisse in einfachen Proportionen stehen, erklären und mit seinen Gesetzen der konstanten und multiplen Proportionen (Stöchiometrie) Aussagen über die auftretenden Mengenverhältnisse machen. Dalton veröffentlichte seine von H. Davy zunächst angefochtenen Hypothesen und seine experimentellen Untersuchungen zur Verifizierung dieser Atomlehre in »A new system of chemical philosophy« (3 Teile, 1808-27; deutsch »Ein neues System des chemischen Theiles der Naturwissenschaften«) und wurde damit zum Begründer der neueren chemischen Atomistik. Die Idee der »Atomgewichte« erwies sich als so einfach und überzeugend, dass sie sofort angenommen wurde. Die von ihm entwickelte chemische Zeichensprache konnte sich allerdings nicht gegen die von Berzelius entwickelte durchsetzen.
Literatur:
H. E. Roscoe u. A. Harden: Die Entstehung der D.schen Atomtheorie in neuer Beleuchtung (a. d. Engl., 1898);
Das Buch der großen Chemiker, hg. v. G. Bugge, Bd. 1 (1929, Nachdr. 1955);
E. C. Patterson: J. D. and the atomic theory (Garden City, N. Y., 1970).
2) ['daltɔn], Roque, salvadorianischer Schriftsteller, * San Salvador 14. 5. 1935, ✝ (ermordet) bei San Salvador 10. 5. 1970; kämpfte ab 1961 im Untergrund gegen die Militärregierung seines Landes; wollte in seiner Lyrik durch die Kombination verschiedener Textarten gesellschaftlicher Strukturen sichtbar machen; schrieb außerdem Essays, Erzählungen und den autobiographisch bestimmten Roman »Pobrecito poeta que era yo. ..« (herausgegeben 1976; deutsch »Armer kleiner Dichter, der ich war«).
Weitere Werke: Lyrik: La ventana en el rostro (1961); Los testimonios (1964); Taberna y otros lugares (1969; spanisch und deutsch unter dem Titel Y otros lugares/und andere Orte); Los pequeños infiernos (1970).
Essay: César Vallejo (1963).
Erzählungen: Las historias prohibidas de Pulgarcito (herausgegeben 1974).
3) ['dɔːltən], Timothy, britischer Schauspieler, * Colwyn Bay (Wales) 21. 3. 1946; arbeitet neben seiner anerkannten Bühnentätigkeit auch für Film (seit 1968; u. a. James-Bond-Darsteller) und Fernsehen.
Filme: Brenda Starr (1986); Der Hauch des Todes (1987); Die Falken (1988); Scarlett (4 Teile, Fernsehfilm; 1994).