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ABDUH

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Ạbduh,
 
Mohammed, ägyptischer Gelehrter, islamischer Reformtheologe, * in Unterägypten 1849, ✝ Kairo 11. 7. 1905; 1866-77 Studium in Kairo (Azhar-Universität); 1882 als Vertreter der Ideen D. al-Afghanis, als dessen bedeutenster Schüler er gilt, aus Ägypten ausgewiesen; gründete 1884 mit seinem Lehrer in Paris die Zeitschrift »al-Urwa al-wuthqa« (Das festeste Band); 1888 Rückkehr nach Ägypten; seit 1889 Obermufti von Ägypten; wirkte in diesem Amt v.a. für die Umgestaltung der Azhar-Universität (Azhar-Moschee) zu einer an europäischen Vorbildern orientierten modernen islamischen Hochschule. Unter Rückgriff auf islamisches und europäisches Gedankengut (u. a. Mutasiliten, A.Comte, C. Darwin, H. Spencer) stellte Abduh den Islam als Religion dar, mit der bis dahin in der islamischen Welt weitgehend als fremd empfundene moderne Entwicklungen der europäischen Wissenschaft und Zivilisation zu vereinbaren sind. Auf der anderen Seite sah er den Islam durch bestimmte Vorstellungen und Praktiken (z. B. Sufi-Orden) verfälscht. Das Zentrum seines Denkens bildet der Begriff des »wahren Islam« als der Voraussetzung für gesellschaftlichen Fortschritt und die Einheit aller Muslime.
 
Werk: Die Theologie der Einheit (Gottes) (1897; französisch mit Einleitung, 21965; englisch 1966).
 
Literatur:
 
N. Safran: Egypt in search of political community (Cambridge, Mass., 1961);
 A. Hourani: Arabic thought in the liberal age (London 31970);
 R. Wielandt: Offenbarung u. Gesch. im Denken moderner Muslime (1971);
 Z. Badawi: The reformers of Egypt (London 1976).


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