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WÄR NICHT DAS AUGE SONNENHAFT, DIE SONNE KÖNNT ES NIE ERBLICKEN

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Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken
 
Diese Verse aus dem 3. Buch von Goethes »Zahmen Xenien« (1824) werden oft auch zusammen mit der Fortsetzung »Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,/Wie könnt uns Göttliches entzücken?« zitiert. Eine nur in den mittleren Versen leicht abweichende Fassung stand bereits in der Einleitung der 1810 veröffentlichten Abhandlung »Zur Farbenlehre«. Goethes Auffassung, dass Erkenntnis nur durch das Angelegtsein des Erkennenden auf das zu Erkennende möglich ist, basiert auf dem griechischen Philosophen Plotin (um 205-270), bei dem es in den »Enneaden« (I, 6, 9) heißt: »Nie hätte das Auge die Sonne gesehen, wäre es nicht selbst sonnenhafter Natur«, und auf einem Zitat aus dem Lehrgedicht »Astronomica« (II, 115 f.) des römischen Astronomen Marcus Manilius (1. Hälfte des 1. Jahrhunderts), das Goethe am 4. 9. 1784 im »Brockenbuch« notiert hatte: »Wer erkennte den Himmel, verlieh nicht der Himmel es selbst ihm?/Und wer fände den Gott, der nicht selbst ein Teil ist der Götter?«


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