FERRI

Fẹrri,

 

1) Enrico, italienischer Kriminologe, Rechtsphilosoph und Politiker, * San Benedetto Po (bei Mantua) 25. 2. 1856, ✝ Rom 12. 4. 1929; Professor für Strafrecht, führte die von C. Lombroso begründete positivistische Schule der Kriminologie fort; später betonte er die sozialen Ursachen von Verbrechen und differenzierte zwischen »politischen« und »normalen« Kriminellen.Seit 1886 sozialistischer Abgeordneter, sympathisierte er nach 1918 mit den Faschisten, denen er sich 1926 anschloss. Am italienischen StGB (1921) hatte er maßgeblichen Anteil.

 

 2) Luigi, italienischer Philosoph, * Bologna 15. 6. 1826, ✝ Rom 17. 3. 1895; entwarf einen psychologisch begründeten Spiritualismus innerhalb eines monistischen Systems. Darin wird das Wesen alles physischen und geistigen Seins als Kraft gedacht. Die von ihm seit 1885 herausgegebene Zeitschrift »Rivista italiana di filosofia« bemühte sich, die italienische Philosophie in den Gesprächskreis der europäischen Philosophie hineinzuholen.

 

Werk: Dell'idea dell'essere (1888).