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CHALKEDON

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Chalkedon
 
[ç-], griechisch Chalkedon [ç-], lateinisch Chalcedon [ç-], Chalzedon [ç-], antike Stadt in Bithynien, am Marmarameer, um 675 v. Chr. als Kalchedon von Dorern aus Megara gegründet, heute Kadɪköy (Stadtteil von Istanbul).
 
Trotz anfänglicher Konkurrenz handelte Chalkedon meist mit Byzanz zusammen, war Mitglied des Attischen Seebundes, später nur selten von hellenistischen Königen abhängig. Seit 197 v. Chr. als freie Stadt mit Rom verbündet, wurde Chalkedon später zur römischen Provinz Bithynia, schließlich zum byzantinischen Thema Optimaton gerechnet. 74 v. Chr. wurde es durch Mithridates VI. von Pontos belagert, 258 n. Chr. von den Goten geplündert. Justinian erneuerte die Stadt, die dann im 7. Jahrhundert von Persern und Arabern angegriffen wurde. Um 1350 wurde sie von den Osmanen erobert; die Versandung der beiden Häfen vollendete ihren Niedergang.
 
Chalkedon wurde vom oströmischen Kaiser Markian zum Ort des vierten ökumenischen Konzils (Konzil von Chalkedon, 451, das am stärksten besuchte Konzil der alten Kirche) bestimmt.Sein Hauptanliegen war die Beendigung der christologischen Streitigkeiten, die um die Frage des Verhältnisses von Gottheit und Menschheit in Christus geführt wurden; dabei waren die antiochen. Theologie (die die Menschheit Christi besonders betonte) und die alexandrinische (der die Gottheit Christi wichtiger war) die Hauptkontrahenten; der Westen hat sich (mit dem Lehrschreiben Leos I.) erst in der Schlussphase (erfolgreich) eingeschaltet. Die Sitzungen des Konzils wurden von 19 kaiserlichen Kommissaren geleitet. Nach Erledigung der Vorfragen (u. a. Aufhebung der Beschlüsse von Ephesos, 449, Absetzung Dioskurs von Alexandria) kam es am 25. 10. 451 zur Verabschiedung der Lehrformel. Sie ist ein Bekenntnis »... zu ein und demselben Sohn,. .. wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch,. .. in zwei Naturen unvermischt. .. erkennbar,. .. nicht geteilt. .. in zwei Personen«. Diese Lehrformel hat in allen abendländische (auch den protestantischen Kirchen) Geltung erlangt. Die Einheit der Ostkirche ist an ihr zerbrochen (Monophysitismus).
 
Literatur:
 
Das Konzil von C. Gesch. u. Gegenwart, hg. v. A. Grillmeier u. H. Bacht, 3 Bde. (51979).


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