griechischer Mythos: Sohn des Königs Alkaios von Tiryns, Gemahl der Alkmene. Weil er seinen Schwiegervater Elektryon erschlagen hatte, floh er nach Theben. Während seiner Abwesenheit auf einem Feldzug gegen die Taphier zeugte Zeus in Gestalt des Amphitryon mit Alkmene den Herakles, Amphitryon selber nach seiner Heimkehr dessen Zwillingsbruder Iphikles. Von den tragischen, vielleicht auch komische Bearbeitungen der Sage in der Antike hat nur die Komödie des Plautus überlebt, der nicht nur den Gestaltentausch erfand und damit Alkmene vor dem Makel der Untreue bewahrte, sondern auch die den Protagonisten beigegebenen beiden Diener, die später J. de Rotrou (»Les deux Sosies«) ins Zentrum rückte und die Molière um die Frau des Sosias vermehrte. Seit H. von Kleist (1807) traten die ernsten Aspekte des Stoffes stärker hervor (im 20. Jahrhundert Dramen von J. Giraudoux, G. Kaiser, P. Hacks).