Austen
['ɔːstɪn], Jane, englische Schriftstellerin, * Steventon (County Hampshire) 16. 12. 1775, ✝ Winchester 18. 7. 1817; Pfarrerstochter. Mit feiner Ironie und psychologisch überzeugendem Realismus entwirft sie ein Bild der eng begrenzten Welt der oberen Mittelklasse und des Landadels. Bei äußerer Ereignisarmut der Romanhandlung sind ihre Charaktere subtil und differenziert gezeichnet. Ihr zentrales Thema ist der Konflikt zwischen Illusion und Wirklichkeit, dargestellt als Selbstfindung eines jungen Mädchens. Jane Austens Werke gelten als die ersten »modernen« Romane, v. a. wegen der personalen Erzählperspektive (ohne fassbaren Erzähler), wegen der dramatischen Form (Charakterisierung durch den Dialog) und wegen der meisterlich gehandhabten »erlebten Rede«.
Werke: Sense and sensibility (1811; deutsch u. a. als Verstand und Gefühl); Pride and prejudice (1813; deutsch u. a. als Stolz und Vorurteil); Mansfield Park (1814; deutsch); Emma, 3 Bände (1816; deutsch); Northanger Abbey (herausgegeben 1818; deutsch u.a. als Kloster Northanger); Persuasion (herausgegeben 1818; deutsch u. a. als Anne Elliot).
Ausgaben: Novels, herausgegeben von R. W. Chapman, 6 Bände (31932-54, Nachdruck in 5 Bänden 1982-83); Das Romanwerk, herausgegeben von C. Grawe, 6 Bände (aus dem Englischen, 1984-85).
Literatur:
R. Liddell: The novels of J. A. (London 1974);
Bibliography of J. A., hg. v. D. Gilson (Oxford 1982);
J. Halperin: The life of J. A. (Baltimore, Md., 1984);
O. MacDonagh: J. A., real and imagined worlds (New Haven, Conn., 1991);
A. Beck: J. A. Leben u. Werk in Texten u. Bildern (1994);
R. Jehmlich: J. A. (1995).