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EVANGELISCHLUTHERISCHE KIRCHE IN RUSSLAND UND ANDEREN STAATEN

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Evangelisch-Lụtherische Kirche in Rụssland und anderen Staaten,
 
Abkürzung ELKRAS, aus der 1990 wieder staatlich registrierten und in die Konferenz Europäischer Kirchen aufgenommenen Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Sowjetunion (1991-93 »Evangelische-Lutherische Kirche in den Republiken von Euro-Asien«) hervorgegangene lutherische Kirche in der GUS. Die ELKRAS versteht sich als »russische Kirche deutscher Tradition«, der überwiegend deutsche lutherische Christen angehören. Sie knüpft an die Geschichte lutherischer Gemeinden in Russland seit der Reformation und seit der Einwanderung deutscher Siedler im Wolgagebiet im 18. Jahrhundert an. Nach der Aufhebung der staatlichen Registrierung als Religionsgemeinschaft in den 30er-Jahren, der Ermordung beziehungsweise Flucht der meisten Pastoren und der darauf folgenden Zwangsumsiedlung der Deutschen nach Sibirien, den Fernen Osten und Mittelasien hielten viele Gläubige unter schwierigsten äußeren Bedingungen an ihrem Bekenntnis fest.In den 70er-Jahren wurden erstmals wieder deutsche lutherische Gemeinden staatlich registriert und von Riga aus geistlich betreut. Harald Kalnins (* 1911, ✝ 1997), der diese Aufgabe als Pastor an der Jesuskirche in Riga und später als »Superintendent von Riga und der Sowjetunion« übernommen hatte, wurde 1988 als Bischof eingeführt und war in diesem Amt bis 1994 (seit 1993 mit Sitz in Sankt Petersburg) tätig. Sein Nachfolger, der seit 1999 den Titel Erzbischof führt, ist Georg Kretschmar (* 1925; bis 1990 Professor in München, danach Dozent in Riga). Gegenwärtig (2001) zählt die ELKRAS über 500 Gemeinden mit etwa 250 000 Mitgliedern in Russland und umfasst neun, von Bischöfen beziehungsweise Pröpsten mit bischöflichen Rechten geleitete Regionalkirchen: Europäisches Russland; Ural, Sibirien und Ferner Osten; Ukraine; Weißrussland; Georgien; Kasachstan; Usbekistan; Kirgistan; Asien (Aserbaidschan, Tadschikistan, Turkmenistan). - Sitz der Kirchenkanzlei und des Erzbischofs ist Sankt Petersburg.
 
Literatur:
 
W. Kahle: Gesch. der evangelisch-luther. Gemeinden in der Sowjetunion 1917-1938 (Leiden 1974).


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