FERNSPRECHER

Fernsprecher,

 

Telefon, Endgerät der Fernsprechtechnik zur Umwandlung akustischer in elektrische Signale (Mikrofon) und umgekehrt (Fernhörer), mit Einrichtungen für den Verbindungsaufbau (Wählen), für Rückfragen in Nebenstellenanlagen u. a. Der Mikrofonstromkreis und die Wähleinrichtungen werden beim Standardfernsprecher von der Zentralbatterie (ZB) der Vermittlungsstelle gespeist.Beim »Anrufen« eines anderen Teilnehmers wird der Handapparat abgehoben und bei Nummernscheibenwahl die Drehwählscheibe betätigt. Bei den Fernsprechern mit Tastenwahl werden beim Drücken einer Taste von einem Transistorgenerator jeweils zwei Tonfrequenzen (von acht möglichen) über die Leitung zur Vermittlungsstelle gesendet, wo eine Rückwandlung der Tonfrequenzsignale in Schaltimpulse stattfindet.

 

In Verbindung mit der schrittweisen Umstellung des Fernsprechnetzes auf Digitaltechnik (ISDN) wurde eine Vielzahl verschiedener Endgeräte entwickelt, die zahlreiche Zusatzfunktionen sowie einen Monitor oder ein Display aufweisen; sie werden häufig auch als Komforttelefon bezeichnet. Sie verfügen im Allgemeinen über ein integriertes Modem und einen Speicher mit normalerweise 1 000 Adressen, dessen Kapazität jedoch durch Zusatzmodule verzehnfacht werden kann (oft ist auch eine Kombination mit Anrufbeantworter vorhanden).

 

Das schnurlose Telefon besteht aus einem an die Fernsprechleitung angeschlossenen Basisgerät und einem oder mehreren mobilen Handgeräten (umgangssprachlich wie Funktelefone häufig als Handy bezeichnet) mit angeschlossener oder integrierter Antenne. Analoge Geräte arbeiten nach dem 1989 in der Bundesrepublik Deutschland eingeführten CT1+-Standard (Abkürzung für englisch cordless telephone) für schnurlose Telefone im Frequenzband von 885 bis 887 MHz sowie 930 bis 932 MHz (insgesamt 80 Kanäle). Die Sendeleistung zwischen Basis- und Handgerät beträgt 10 mW. Damit können in der Regel Entfernungen in Gebäuden von maximal 50 m und im Freien von maximal 300 m überbrückt werden.

 

Für digitale schnurlose Telefone wurde 1991 in Deutschland der CT2-Standard eingeführt, der auf 40 Kanälen im Frequenzbereich von 864 bis 868 MHz arbeitet. Der CT2-Standard hat u. a. den Vorteil gegenüber dem analogen Standard, dass das Fernsprechen abhörsicher ist. Die Multilinkfunktion schnurloser Telefone der CT-Standards erlaubt die Anbindung von bis zu acht Handgeräten an ein Basisgerät.

 

1992 wurde der DECT-Standard (Abkürzung für englisch digital enhanced cordless telecommunications) für digital arbeitende schnurlose Telefone eingeführt, für den zehn Kanäle im Frequenzbereich von 1 880 bis 1 900 MHz zur Verfügung stehen und der für die Übertragungstechnik das Zeitmultiplexverfahren (Zeitmultiplex) verwendet. Dadurch werden die zehn Kanäle nochmals in zwölf Bereiche unterteilt, sodass insgesamt 120 Kanäle genutzt werden können. Mit dem DECT-Standard können bis zu zwölf Handgeräte an das Basisgerät angeschlossen werden. Kommunikation ist nicht nur zwischen den Handgeräten und dem Basisgerät, sondern auch zwischen den Handgeräten möglich.

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

Fernsprecher: Prinzip und Anwendung

 

schnurloses Telefon: Bequeme Kommunikation

 

Mobilfunk: Immer erreichbar

 

Anrufbeantworter: Gespeicherte Nachricht

 

Telefon und Telefax