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EUROPÄISCHES MITTELMEER

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Mittelländisches Meer; Mittelmeer

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I
Europäisches Mịttelmeer,
 
das Mittelmeer.
II
Europäisches Mittelmeer,
 
Mịttel|ländisches Meer, das kleinste der vier interkontinentalen Mittelmeere, zwischen Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien, 3,02 Mio. km2, mittlere Tiefe 1 450 m, Volumen 4,38 Mio. km3, durch die Straße von Gibraltar mit dem Atlantik und durch den Suezkanal (seit 1869) mit dem Roten Meer verbunden. Zum Mittelmeer gehören die Randmeere Adriatisches, Ägäisches, Marmara- und Schwarzes Meer, ferner Ligurisches, Tyrrhen.und Ionisches Meer. Die Hauptbecken des westlichen Mittelmeers sind das Algerisch-Provenzalische (größte Tiefe 4 389 m) und das Tyrrhen. Becken (größte Tiefe 3 785 m), die des östlichen Mittelmeers das Ionische (größte Tiefe westlich der Peloponnes 5 121 m, zugleich größte Tiefe des gesamten Mittelmeers) und das Levantinische Becken (größte Tiefe 4 517 m).
 
Geologie:
 
Das Mittelmeer ist ein Restmeer der Tethys. Vor etwa 200 Mio. Jahren begann im Zuge der Trennung von Afrikanischer und Eurasiatischer Erdkrustenplatte (Plattentektonik) die Öffnung der Tethys. Vor etwa 90 Mio. Jahren drehte sich die Bewegungsrichtung um, wodurch die Tethys geschlossen und ihre Ablagerungen zu Gebirgszügen gefaltet wurden. Die Afrikanische Platte schob sich unter die Eurasiatische, und es bildeten sich zwei Faltungssysteme: im Norden von der Iberischen Halbinsel über die Alpen bis zum Karpaten-Balkan-Bogen; das südliche Faltungssystem erstreckt sich von Gibraltar durch Nordafrika bis Tunesien, dort knickt es nach Nordwesten ein und reicht bis in die Südalpen und nach abermaliger Umwendung über Griechenland bis ins Ionische Meer. Im Rahmen dieser Faltung erfolgte eine Abschälung und Überschiebung von Schollen, eine Abtrennung von Blöcken, wie die des Sardokorsischen Blocks, die durch Rotation das Algerisch-Provenzalische und das Tyrrhen. Becken bildeten, außerdem wurde die Ausbildung von Vulkanbögen, wie den der Liparischen Inseln, bewirkt. Das Mittelmeer stellt insofern eine geologische Besonderheit dar, als hier Subduktion kontinentaler Kruste erfolgt ist. Vor etwa 5-6 Mio. Jahren war die Verbindung zum Atlantik unterbrochen und das Mittelmeer ausgetrocknet, wie riesige Salzablagerungen im Untergrund zeigen.
 
Das Klima (Mittelmeerklima) ist durch sehr warme, regenarme Sommer und milde, zum Teil regenreiche Winter gekennzeichnet. Die mittlere Lufttemperatur liegt im Sommer zwischen 22 ºC im westlichen und 27 ºC im östlichen Mittelmeer, im Winter zwischen 8 ºC im Ägäischen Meer und 16 ºC vor der ägyptischen Küste. Die Niederschlagsmenge nimmt von Westen nach Osten ab. Im Sommer herrschen beständige, schwachwindige Wetterlagen vor, im östlichen Mittelmeer, besonders in der Ägäis, treten im Sommer jedoch die Etesien auf. Im Winter werden das westliche und mittlere Mittelmeer von Tiefdruckgebieten aus dem Atlantik beeinflusst. So kommt es gelegentlich zu warmen Südwinden (Schirokko) und kalten Nordwinden (Mistral, Bora).
 
Die Wassertemperaturen des Mittelmeers (ohne Schwarzes Meer) sind an der Oberfläche meist höher als die Lufttemperaturen. Ihre niedrigsten Monatsmittelwerte treten im Februar auf (Adria 9 ºC, Ägäis 9 ºC), die höchsten im August (östliches Mittelmeer 28 ºC). Minimalwerte sind 6 ºC (Ägäis) und 7 ºC (Adria), die Maximalwerte liegen bei 32 ºC (östliches Mittelmeer).
 
Salzgehalt
 
und Strömungen: Das Mittelmeer ist besonders salzreich. Der Oberflächensalzgehalt steigt von Westen nach Osten von 36,3 ‰ in der Straße von Gibraltar auf 39,1 ‰ vor der Küste Kleinasiens. Der hohe Salzgehalt resultiert aus starker Verdunstung und wenig ergiebigem festländischen Abfluss. Im Winter sinkt das relativ kalte und salzreiche Wasser ab und führt zu einem bodennahen Ausstrom durch die Straße von Gibraltar in den Atlantik, wo es sich in 1 000-1 250 m Tiefe ausbreitet und bis in die antarktischen Gewässer nachweisbar ist. Als Kompensation zum bodennahen Ausstrom fließt salzärmeres Wasser an der Oberfläche durch die Straße von Gibraltar in das Mittelmeer ein. Schwächere Oberflächenströmungen umlaufen das Mittelmeer zyklonal (entgegen dem Uhrzeigersinn).
 
Die Gezeiten des Mittelmeers sind gering. Die mittleren halbtägigen Springtidenhübe liegen meist unter 0,5 m. Nur in der Straße von Gibraltar (0,9 m), in der Kleinen Syrte (bis zu 1,8 m), in der nördlichen Adria (0,7 m) und der nördlichen Ägäis (0,6 m) treten höhere Werte auf. In der Adria kommen dazu windbedingte Wasserstandsschwankungen bis zu 2 m Höhe (Venedig), an der Westküste Siziliens bis zu 1 m (Marrobbio).
 
Fischerei:
 
Wegen der Nährstoffarmut der oberen Schichten ist der Fischreichtum des Mittelmeers begrenzt. Die Zahl der Fischarten ist groß, die Zahl der Individuen der einzelnen Arten aber verhältnismäßig klein. Am wichtigsten ist Küstenfischerei: Sardinen, Sardellen, Stöcker, Makrelen, Thunfische; große Bedeutung haben auch Muscheln, Kopffüßer, Krebse sowie Schwämme. - Hinsichtlich der Meeresverschmutzung zählt das Mittelmeer zu den am stärksten belasteten Meeresgebieten.
 
Der Schiffsverkehr spielt seit dem Altertum eine bedeutende Rolle, und nach der Eröffnung des Suezkanals (1869) wurde das Mittelmeer zur wichtigsten Schifffahrtsstraße im Weltverkehr. Dadurch gewannen Gibraltar und Malta besondere militärstrategische Bedeutung.
 
Literatur:
 
A. R. Miller u. a.: Mediterranean sea atlas. .. (Woods Hole, Mass., 1970);
 P. Tchernia: Descriptive regional oceanography (Oxford 1980);
 W. Nachtigall: Tiere u. Pflanzen an M.-Küsten. In ihren Lebensräumen - vom Küstenstreifen bis zum offenen Meer (1983);
 
Fauna u. Flora des M., bearb. v. R. Riedl (31983);
 K. J. Hsü: Das M. war eine Wüste (a. d. Engl., 1984);
 
Das M., bearb. v. S. von Boletzky u. a. (Neuausg. 1985);
 
Ozeane u. Kontinente, bearb. v. P. Giese (31985);
 
Geological evolution of the Mediterranean basin, hg. v. D. J. Stanley u. a. (New York 1985);
 
M.-Hb., hg. vom Dt. Hydrograph. Inst., 5 Tle. (7-81985-89).


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