Eyb
[ai̯b],
1) Albrecht von, Dichter, * Schloss Sommersdorf (bei Ansbach) 24. 8. 1420, ✝ Eichstätt 24. 7. 1475, Bruder von 2); studierte in Bologna Jura; war päpstlicher Kammerherr und Domherr in Bamberg und Eichstätt; trug als Frühhumanist, v.a. durch sein »Ehebüchlein« (1472) zur Formung deutscher Kunstprosa nach lateinischem Muster bei.
Weitere Werke: Margarita poetica (1472; ein Florilegium aus Werken lateinischer Schriftsteller); Spiegel der Sitten; mit Übersetzung von Plautus' »Menaechmi« und »Bacchides« u. a. (herausgegeben 1511).
Ausgabe: Deutsche Schriften, herausgegeben von M. Herrmann, 2 Bände (1890).
2) Ludwig von, Geschichtsschreiber und Staatsmann, * Schloss Sommersdorf (bei Ansbach) 20. 2. 1417, ✝ 29. 1. 1502, Bruder von 1); trat früh in den Dienst des Markgrafen Albrecht III. Achilles von Brandenburg. In der Verwaltung des fränkischen Territoriums der Hohenzollern wirkte er seit 1462 als Statthalter in Nürnberg. Seine »Denkwürdigkeiten brandenburgisch-hohenzollerischer Fürsten« (herausgegeben von C. Höfler, 1849) sind eine wichtige Quelle der fränkischen Landesgeschichte. Bedeutsam ist ferner seine »Aufzeichnung über das kaiserliche Landgericht des Burggrafthums Nürnberg« (herausgegeben von W. Vogel, 1867).