Cardenạl,
1) Ernesto, nicaraguanischer Lyriker und Bildhauer, * Granada (Nicaragua) 20. 1. 1925; seit 1965 Priester (seit 1985 suspendiert); nahm aktiv am Kampf gegen das Somoza-Regime teil; Gründer (1965) der christlichen Kommune Solentiname, die 1977 von Nationalgardisten zerstört wurde; lebte 1977-79 im Exil in Costa Rica; 1979-90 (Rücktritt) war Cardenal Kultur-Min, im Oktober 1994 sagte er sich von der Sandinistischen Front der Nationalen Befreiung los. In seinen prosanahen, zum Teil der Sprache der Psalmen angenäherten Dichtungen verbindet Cardenal religiöses Empfinden mit politischem Engagement. 1980 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Werke: Lyrik: La hora zero (1960; deutsch Die Stunde Null); Salmos (1964; deutsch Zerschneide den Stacheldraht, auch unter dem Titel Psalmen); Oración por Marilyn Monroe (1965; deutsch Gebet für Marilyn Monroe); Homenaje a los indios americanos (1970; deutsch Für die Indianer Amerikas); Telescopio en la noche oscura (1993; deutsch Teleskop in dunkler Nacht).
Prosa: Vida en el amor (1970; deutsch Das Buch von der Liebe); En Cuba (1972; deutsch In Kuba.Ein Reisebericht); El evangelio en Solentiname (1975; deutsch Das Evangelium der Bauern von Solentiname. Gespräche über das Leben Jesu in Lateinamerika).
Ausgaben: Das poetische Werk, 8 Bände (Neuausgabe 1-31987—93); Wie sind Sternenstaub. Neue Gedichte und Auswahl aus dem Werk, herausgegeben von Hermann Schulz (21994).
Literatur:
E. C., poeta de la liberación latinoamericana, hg. v. E. Calbrese (Buenos Aires 1975);
H. H. Koch: E. C. (1992).
2) Peire, provenzalischer Troubadour, Peire Cardenal.