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DORF

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Dorf: übersetzung

Kaff (derb); Örtchen; Milchkanne (umgangssprachlich); Nest (umgangssprachlich); letztes Loch (umgangssprachlich); Hintertupfing (umgangssprachlich); Kuhdorf (derb); Kuhkaff (derb); Weiler; Weiler; kleine Stadt; Marktflecken; Markt; Gemeinde; Flecken; Städtchen; Ortschaft

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Dorf [dɔrf], das, -[e]s, Dörfer ['dœrfɐ]:
a) ländliche Siedlung mit oft bäuerlichem Charakter:
auf dem Dorf, in einem Dorf wohnen; vom Dorf stammen.
Syn.: Kaff (ugs. abwertend), Ort, Ortschaft.
Zus.: Bauerndorf, Bergdorf, Fischerdorf.
b) Gesamtheit der Bewohner eines Dorfes (a):
das ganze Dorf lief zusammen.

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Dọrf 〈n.12u
1. ländl. Siedlung, urspr. größtenteils aus Bauernhöfen bestehend
2. Gesamtheit der Dorfbewohner
● das ganze \Dorf war versammelt; auf dem \Dorf leben, wohnen; vom \Dorf sein; aus jedem \Dorf ein Hund 〈Sprichw.〉 nichts passt zusammen; →a. böhmisch, potemkinsche Dörfer [<ahd. dorf <got. þaurp „Acker“ <germ. *þurpa-]

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Dọrf , das; -[e]s, Dörfer [mhd., ahd. dorf = bäuerliche Siedlung; Einzelhof, urspr. viell. = Balkenbau, Haus]:
1. ländliche Ortschaft, kleinere Siedlung mit oft bäuerlichem Charakter (3 a):
ein altes, abgelegenes, stilles, verträumtes D.;
auf dem D. wohnen;
vom D. stammen;
von D. zu D. ziehen;
diese Stadt ist ein richtiges D. (abwertend; ihr fehlt das eigentlich städtische Leben u. Treiben);
globales D. (Welt, die durch die Verbreitung der Massenkommunikationsmittel und die dadurch bedingte Verflechtung, Vernetzung der einzelnen Staaten u. ihrer Bürger gekennzeichnet ist; nach dem Soziologen H. M. McLuhan [1911–1980]);
olympisches D. (Wohngebiet der Teilnehmer an einer Olympiade);
Potemkinsche/potemkinsche/Potemkin'sche Dörfer (etw. Vorgetäuschtes, in Wirklichkeit gar nicht Existierendes; nach dem Fürsten Potemkin, der der Kaiserin Katharina II. bei einem Besuch auf der Krim durch Errichtung von Fassaden Dörfer vorgetäuscht haben soll, um den wahren Zustand dieses Gebietes zu verdecken);
jmdm./für jmdn. böhmische Dörfer, ein böhmisches D. sein (für jmdn. unverständlich, unbekannt sein; mit vielen tschechischen Ortsnamen im zum Deutschen Reich gehörenden Königreich Böhmen konnten aufgrund des fremden Klanges viele Deutsche keine inhaltliche Vorstellung verbinden: diese chemischen Formeln sind für mich böhmische Dörfer);
für jmdn. spanische Dörfer sein (ugs.; jmdm. unverständlich sein);
auf/über die Dörfer gehen (ugs.; etw. umständlich tun, erzählen);
auf die Dörfer gehen (Skat; Farben statt Trumpf, dabei meist Karten mit niedrigem Wert ausspielen; wohl von den Hausierern, die ihre Ware in den Dörfern abzusetzen versuchen, weil ihnen in der Stadt kaum etwas abgekauft wird, od. auch von weniger qualifizierten Theatergruppen, die von Dorf zu Dorf ziehen müssen);
aus/in jedem D. einen Hund haben (Skat; Karten jeder Farbe haben, d. h. nicht über die notwendige Zahl einer Farbe verfügen);
nie aus seinem D. herausgekommen sein (einen beschränkten Horizont haben).
2. Gesamtheit der Dorfbewohner:
das ganze D. war auf den Beinen;
ein Wettbewerb zwischen mehreren Dörfern.

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Dorf,
 
ländliche Siedlung ab einer Größe von circa 100 Einwohner beziehungsweise 20 Hausstätten. Das Dorf unterscheidet sich vom kleineren Weiler aber nicht allein durch seine Größe, sondern traditionell auch durch ein differenziertes Angebot öffentlicher und privater Dienstleistungen (Bürgermeister, Kirche, Schule, Kindergarten, Bank, Post, Gasthof, Lebensmittelladen, Handwerksbetriebe). Für das mitteleuropäische Dorf lassen sich vier Größenstufen unterscheiden: das kleine Dorf (100-500 Einwohner), das mittelgroße Dorf (500-2 000 Einwohner), das große Dorf (2 000-5 000 Einwohner) und das sehr große Dorf (mehr als 5 000 Einwohner). Für die beiden letztgenannten Größenstufen werden vielfach auch die Bezeichnungen Großdorf oder Stadtdorf gebraucht, womit der Übergang zur städtischen Siedlung angezeigt ist. Die bis vor wenigen Jahrzehnten geltende klassische Dorfdefinition lautete, dass mindestens 50 % der Erwerbstätigen beziehungsweise Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind. Diese Definition ist jedoch durch den revolutionären agraren Strukturwandel der Nachkriegszeit überholt und wird den heutigen ländlichen Siedlungen Mitteleuropas nicht mehr gerecht. Häufig dient deshalb die überlieferte landwirtschaftliche Bausubstanz (unabhängig von ihrer derzeitigen Nutzung) zur Kennzeichnung des Dorfs, sofern sie noch das Ortsbild prägt. Im Gegensatz dazu werden bisweilen auch soziale, kulturelle und infrastrukturelle Kriterien zur Abgrenzung des Dorfs (gegenüber der Stadt) herangezogen: die größere Bedeutung traditioneller Sitten und Gebräuche; die größere Bedeutung des Vereinswesens, der Nachbarschafts- und Verwandtenhilfe; die höhere Geburtenrate der Dorfbevölkerung; das insgesamt eher »konservative« Wahlverhalten der Landbewohner; die größere »Kirchentreue« im ländlichen Raum, die geringe oder fehlende zentralörtl. Bedeutung vieler Dörfer. Der gegenwärtige Mangel einer eindeutigen, allgemein akzeptierten Dorfdefinition führt nicht selten zum Ausweichen auf die (keinesfalls eindeutigeren) Begriffe ländliche Siedlung und ländlicher Raum.
 
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der populäre Begriff Dorf zu einem Synonym für ländliche Siedlung geworden, der damit auch ländliche Einzelsiedlungen (Einzelhöfe) und kleinere Gruppensiedlungen (Weiler) umfasst. Dies äußert sich z. B. auch in üblichen Wortzusammensetzungen wie Dorfsanierung, Dorferneuerung, Dorfplanung, Dorfpolitik, Dorfbild, Dorfkultur und Dorfforschung.
 
 Wirtschaftlicher Wandel
 
Um 1800 waren in Deutschland circa 80 % aller Erwerbspersonen in der Land- und Forstwirtschaft tätig, heute sind es noch circa 3 %. Die Agrarwirtschaft ist heute selbst im ländlichen Raum nur noch die dritte Kraft gegenüber dem sekundären und tertiären Wirtschaftssektor, sie dominiert in der Regel als Wirtschaftsfaktor nur noch in den kleinen Dörfern bis zu etwa 500 Einwohner. Neben der Land- und Forstwirtschaft bildete das Dorfhandwerk bis in das 20. Jahrhundert hinein die sozioökonomische Basis des Dorfs und trug zur viel zitierten Autarkie des ländlichen Raumes bei. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind gerade die traditionell dominanten Landhandwerke (Schmied, Schuhmacher, Schneider, Schreiner, Korbflechter, Besenbinder, Sattler, Hausschlachter u. a.) von einem ständigen Rückgang betroffen und teilweise ganz verschwunden. Auf der anderen Seite expandierten auch auf dem Lande die durch moderne Technik geprägten »industriellen Folgehandwerke« wie das Elektrohandwerk, die Radio-, Fernseh- und Computertechnik, die Sanitär- und Heizungstechnik, das Kraftfahrzeughandwerk und der Möbelbau. In vielen Dörfern, z. B. im Sauerland, in der Lausitz oder im Schwarzwald, entwickelten sich aus kleingewerblichen Anfängen erfolgreiche Industriebetriebe.
 
 Sozialer Wandel
 
Die ländliche Sozialordnung der Agrargesellschaft, die im Wesentlichen bis zur Bauernbefreiung im 19. Jahrhundert Bestand hatte, unterschied allgemein drei Schichten. Es war eine Ständegesellschaft mit klarer Hierarchie, die soziale Herkunft bestimmte die Zuordnung in den jeweiligen Stand. Zur ländlichen Oberschicht beziehungsweise Herrenschicht, die ihr Landeigentum weitgehend durch andere bewirtschaften ließ, gehörten vor allem Adel und Klerus. Diese besaßen als Grundherren dreifache Rechte gegenüber den Bauern: das Obereigentum am Boden, in der Regel die »Leibherrschaft« über die Personen und die Gerichtsherrschaft zur Bewahrung der bestehenden Rechtsordnung. Das meist sehr komplizierte, zeitlich wechselnde und regional unterschiedlich ausgeprägte Dienst-Lehens-Verhältnis zwischen Grundherren und Bauern war von gegenseitigem Interesse bestimmt, wenngleich die Vertragsvorteile - aus heutiger Sicht - in der Regel beim Grundherren lagen. Die Grundherren überließen den Bauern teilweise den Boden zur Nutzung, außerdem boten sie ihren Untertanen Schutz und Ernährung in Kriegs- und Notzeiten. Dafür hatten die Bauern Abgaben und Dienste zu leisten. Darüber hinaus waren sie mit ihren Familien persönlichen Einschränkungen unterworfen, z. B. bedurfte ein Wegzug oder die Heirat der herrschaftlichen Zustimmung.
 
Die ländliche Mittelschicht wurde v. a. durch den Stand der Land besitzenden und nutzenden Bauern ausgefüllt. Neben den Vollbauern bildeten sich die Halb- und Viertelbauern und schließlich die Klein- und Kleinstbauern heraus. Unterhalb der bäuerlichen Schicht entwickelte sich bereits seit dem Mittelalter die ländliche Unterschicht. Ihre Angehörigen waren einmal die Häusler, Kätner und Brinksitzer, die ein kleines Haus und etwas Acker- oder Gartenland zur Bewirtschaftung besaßen, ihren Lebensunterhalt aber hauptsächlich durch Tagelöhnertätigkeit bestritten. Zur Unterschicht zählten außerdem die besitzlosen Hausgenossen, die als Heuerlinge, Landarbeiter, Tagelöhner dem Gesinde der größeren Haushalte angehörten. Die meist in größter Abhängigkeit lebende ländliche Unterschicht erreichte den wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg bisweilen durch nichtlandwirtschaftliche Tätigkeit in Handwerk und Handel.
 
Die traditionelle soziale Dorfhierarchie auf der Basis von Grundbesitz und Herkunft hat sich weitgehend aufgelöst. Heute dienen (wie in den Städten) vor allem die Merkmale Einkommen, Beruf, Bildung und Freizeitverhalten als Maßstäbe der Schichtenzugehörigkeit. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede zwischen stadtnahen und peripheren Dörfern; während dort die neuen Schichtungskriterien dominieren, sind es hier vielfach noch die tradierten Merkmale. In den meisten ländlichen Siedlungen existieren heute zwei Schichtungsprinzipien nebeneinander: das am Grundbesitz orientierte agrarische Schichtengefüge, in dem den Zugezogenen vielfach (zunächst) gar kein Status zugebilligt wird, und das moderne offenere Schichtengefüge, das gerade auch den neuen Dorfbewohner eher respektiert und einordnet.
 
Ein viel benutzter Begriff für die Gesamtheit der sozialen Einstellungen und Verhaltensweisen innerhalb des Dorfs ist die Dorfgemeinschaft. Dieser Begriff beinhaltet, dass die Dorfbevölkerung geistig, ökonomisch und sozial auf das Dorf bezogen war, dass privates und öffentliches Dasein weitgehend übereinstimmten und dass ein starkes Wirbewusstsein sowohl zur Abschirmung nach außen als auch zur inneren Integration beitrug. Weit verbreitet war die Vorstellung von einer idealen Gemeinschaft eines harmonischen, friedlich in sich ruhenden Sozialsystems gleichrangiger Partner. Heute ist sich die Sozialforschung darin sicher, dass eine harmonische und homogene Dorfgemeinschaft keineswegs die Regel war, dass der dörfliche Alltag vielmehr von ständigen Interessengegensätzen von Besitzenden und Besitzlosen, von Mächtigen und Machtlosen bestimmt war.
 
Die Dorfgemeinschaft hatte ihren wesentlichen Zusammenhalt durch die gemeindliche Selbstverwaltung und kommunale beziehungsweise religiöse Gemeinschaftseinrichtungen wie Schule, Schützenverein, Feuerwehr und Kirchengemeinde. Die frühere Dorfgemeinschaft hat sich mit den Wandlungsprozessen von der Agrar- zur Industriegesellschaft stark verändert. Aus der engen und geschlossenen Gemeinschaft hat sich ein weitgehend offenes und liberales Sozialsystem entwickelt, das gleichwohl eine spezifische Eigenart (gegenüber dem Städtischen) bewahrt hat. Eine wesentliche Beeinträchtigung der Dorfgemeinschaft erbrachte die zurückliegende kommunale Gebietsreform mit ihren Eingemeindungen für die große Mehrheit der deutschen Dörfer, die mit der politischen Selbstständigkeit zugleich ihren amtlichen Dorfnamen, ihren statistischen und postalischen Bestand verloren haben. Durch weitere »zentralistische« Reformen verlor ein Großteil der Dörfer neben dem Gemeinderat und Bürgermeister auch die Schule, die Polizeistelle und die Post.
 
 Mitteleuropäische Dorfformen
 
Als wichtigstes Kriterium ländlicher Siedlungsformen gilt der Grundriss, d. h. das Liniengefüge von Straßen, Wegen, Plätzen, Häusern und Hofstellen. Generell werden drei Grundrisstypen unterschieden: 1. Lineares Dorf, d. h. Siedlung mit geradlinig reihenförmiger Anordnung der Wohn-/Hofstellen, Beispiele: Straßendorf, Marschhufendorf, Waldhufendorf. 2. Platzdorf, d. h. Siedlung mit polarer Anordnung der Wohn-/Hofstellen um einen zentralen Platz, Beispiele: Rundling, Angerdorf. 3. Dorf mit flächigem Grundriss, d. h. mit flächiger Anordnung der Wohn-/Hofstellen, Beispiele: Haufendorf, Schachbrettsiedlung.
 
Ein zusätzliches Kriterium zur Differenzierung von Dorfformen ist die Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeit der Anlage. Generell gelten unregelmäßige Siedlungsformen wie das Haufendorf als ältere Gründungen, die in der Regel bis in das Mittelalter hineinreichen. Im alt besiedelten Mitteleuropa sind Haufendörfer demzufolge die mit Abstand häufigste Siedlungsform. Die regelmäßigen geometrischen Anlagen wie das Anger-, Straßen- oder Schachbrettdorf werden überwiegend dem neuzeitlichen Landesausbau zugeordnet. Dies geschah z. B. durch Waldrodung im Mittelgebirge, durch Urbarmachung von Mooren und Feuchtgebieten im Tiefland oder durch die staatliche Binnenkolonisation im Osten Deutschlands, wo massiert Angerdörfer gegründet wurden (deutsche Ostsiedlung).
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Agrarpolitik · Bauer · Bauernhaus · Flurverfassung · Gemeinde · ländliche Soziologie
 
Literatur:
 
K. S. Bader: Studien zur Rechtsgesch. des mittelalterl. D., 3 Bde. (Wien 1-31973-81);
 M. Born: Die Entwicklung der dt. Agrarlandschaft (1974);
 M. Born: Geographie der ländl. Siedlungen, Bd. 1: Die Genese der Siedlungsformen in Mitteleuropa (1977);
 M. Born: Siedlungsgenese u. Kulturlandschaftsentwicklung in Mitteleuropa (1980);
 
Historisch-genet. Siedlungsforschung. Genese u. Typen ländl. Siedlungen u. Flurformen, hg. v. H.-J. Nitz (1974);
 
Das D. der Eisenzeit u. des frühen MA., hg. v. H. Jankuhn u. a. (1977);
 H. Jankuhn: Einf. in die Siedlungsarchäologie (1977);
 K. H. Schröder u. G. Schwarz: Die ländl. Siedlungsformen in Mitteleuropa (21978);
 U. Planck u. J. Ziche: Land- u. Agrarsoziologie (1979);
 
Die ländl. Siedlung als Forschungsgegenstand der Geographie, hg. v. G. Henkel (1983);
 H. Ellenberg: Bäuerl. Bauweisen in geoökolog. u. genet. Sicht (1984);
 
Dorfentwicklung, hg. v. Dt. Inst. für Fernstudien an der Univ. Tübingen, 9 Tle. (1988-90);
 G. Henkel: Der ländl. Raum. Gegenwart u. Wandlungsprozesse seit dem 19. Jh. in Dtl. (21995);
 C. Lienau: Die Siedlungen des ländl. Raumes (21995).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Bauern: Das Leben der Landbevölkerung im Mittelalter
 

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Dọrf, das; -[e]s, Dörfer [mhd., ahd. dorf = bäuerliche Siedlung; Einzelhof, urspr. viell. = Balkenbau, Haus]: 1. ländliche Ortschaft, kleinere Siedlung mit oft bäuerlichem ↑Charakter (3 a): ein altes, abgelegenes, stilles, verträumtes D.; auf dem D. wohnen; vom D. stammen; von D. zu D. ziehen; diese Stadt ist ein richtiges D. (abwertend; ihr fehlt das eigentlich städtische Leben u. Treiben); *das globale D. (Welt, die durch die Verbreitung der Massenkommunikationsmittel und die dadurch bedingte Verflechtung der einzelnen Staaten auf politischer, wirtschaftlicher, sozialer, kultureller Ebene gekennzeichnet ist; nach dem Soziologen H. M. McLuhan [1911-1980]): Die meisten Experten sind sich einig: Damit die Geschäfte im globalen D. florieren können, ist die digitale Währung vonnöten (Schieb, Internet, 228); das olympische D. (Wohngebiet der Teilnehmer an einer Olympiade); potemkinsche, (auch:) Potemkin'sche Dörfer (etw. Vorgetäuschtes, in Wirklichkeit gar nicht Existierendes; nach dem Fürsten Potemkin, der der Kaiserin Katharina II. bei einem Besuch auf der Krim durch Errichtung von Fassaden Dörfer vorgetäuscht haben soll, um den wahren Zustand dieses Gebietes zu verdecken); wenn der Vorgänger des künftigen Bundeskanzlers in braunkohleverseuchten Landschaften potemkinsche Dörfer blühen ließ ... (FR 21. 10. 98, 9); jmdm./für jmdn. böhmische Dörfer, ein böhmisches D. sein (für jmdn. unverständlich, unbekannt sein; mit vielen tschechischen Ortsnamen im zum Deutschen Reich gehörenden Königreich Böhmen konnten aufgrund des fremden Klanges viele Deutsche keine inhaltliche Vorstellung verbinden): diese chemischen Formeln sind für mich böhmische Dörfer; Für Sophie war der Inhalt des Untersuchungsberichts ein böhmisches D. (Kühn, Zeit 337); auf/über die Dörfer gehen (ugs.; etw. umständlich tun, erzählen); auf die Dörfer gehen (Skat; Farben statt Trumpf, dabei meist Karten mit niedrigem Wert ausspielen; wohl von den Hausierern, die ihre Ware in den Dörfern abzusetzen versuchen, weil ihnen in der Stadt kaum etwas abgekauft wird, od. auch von weniger qualifizierten Theatergruppen, die von Dorf zu Dorf ziehen müssen); aus/in jedem D. einen Hund haben (Skat; Karten jeder Farbe haben, d. h. nicht über die notwendige Zahl einer Farbe verfügen); nie aus seinem D. herausgekommen sein (einen beschränkten Horizont haben). 2. die Gesamtheit der Dorfbewohner: das ganze D. war auf den Beinen; ein Wettbewerb zwischen mehreren Dörfern.


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