Electric Boogie
[amerikanisch, ɪ'lektrɪk 'buːgɪ], im kalifornischen Fresno in den USA entstandener afroamerikanischer Tanzstil, der sich mit Rap und Electrofunk (Hip-Hop) Anfang der Achtzigerjahre rasch verbreitete. Die Bezeichnung leitet sich von dem Begriff Bugalu ab, der im lokalen Slang der spanischsprachigen Jugendlichen mexikanischer Abstammung im Südwesten der USA ein Ausdruck höchster Anerkennung ist.Er fand schon in den Sechzigerjahren etwa durch Joe Cuba's (* 1931) Version von »Bang Bang« (1966) Verbreitung (Latin Bugalu), wurde in der englischen Schreibweise vor allem aber durch den Film Breakin' Two: Electric Boogaloo (Regie: S. Firstenberg, 1986) bekannt. Zu dieser Zeit ist er spezifischer auf solche Tänzer angewandt worden, deren Tanzakrobatik keinerlei körperliche Grenzen zu kennen schien, die selbst mimen konnten, wie Elektrizität durch den menschlichen Körper fließt. Die eckigen, ruckhaften Tanzbewegungen waren leicht nachahmbar und gelangten über Los Angeles nach New York, wo sie unter der Bezeichnung Electric Boogie in die Hip-Hop-Kultur eingingen. Dass sich dieser Tanzstil in Zusammenhang mit Rap und Elektro Funk in den internationalen Diskotheken schnell verbreitete, ist im Kontext einer zunehmend kritischen Auseinandersetzung mit der hochgradigen Technisierung des Alltags zu sehen, dem die entmenschlichten, roboterhaften Bewegungsabläufe des Electric Boogie einen adäquaten Ausdruck zu geben schienen.
Siehe auch: Breakdance.