EVANGELISCHER BUND

Evangelischer Bund,

 

1886 in Erfurt v. a. auf Anregung von W. Beyschlag von Persönlichkeiten der evangelischen Universitätstheologie, der evangelischen Kirchenleitungen und des evangelischen Schulwesens mit der Absicht gegründete Vereinigung, den kirchlich und theologisch vielgestaltigen deutschen Protestantismus in seinen Grundanliegen aufeinander abzustimmen und ihn in der Öffentlichkeit sowie gegenüber dem aus dem Kulturkampf gestärkt hervorgegangenen Katholizismus wirksamer zu vertreten.Zunächst stark wachsend und 1914 mit über 500 000 Mitgliedern die größte evangelische Vereinsorganisation, folgte in den 30er-Jahren ein Mitgliederrückgang und parallel dazu (seit 1935) die Umbildung des Evangelischen Bundes zu einem konfessionskundlichen und ökumenischen Arbeitswerk; seit 1947 mit dem »Konfessionskundlichen Institut« in Bensheim als wissenschaftliche Arbeitsstätte. Heute will der Evangelische Bund unter Bezugnahme auf das Erbe der Reformation eine bewusst evangelische Sicht in die konfessionellen, ökumenischen und gesellschaftlichen Entwicklungen einbringen.