Eherne Schlange,
nach der Erzählung 4. Mose 21, 4-9 angeblich von Moses gefertigtes und an einer Fahnenstange aufgehängtes Schlangenabbild aus Kupfer. Nach 2. Könige 18, 4 hing ein derartiges, wohl von den Kanaanäern übernommenes, ursprünglich kulturelle Gebilde im Tempel von Jerusalem. Zu seiner Erklärung bildete man die Erzählung 4. Mose 21, in der nach magischem Denken Schlangengift unschädlich wird, sobald der Gebissene die Eherne Schlange betrachtet. - Bronzene Schlangenidole wurden in verschiedenen Kulturen gefunden, 1969 auch eine kupferne, 12 cm lange Eherne Schlange in einem Zeltheiligtum der Midianiter in Timna nordöstlich des Roten Meers. In der christlichen Kunst wird die erhöhte Eherne Schlange seit dem 12. Jahrhundert mit Moses, der auf sie hinweist, dargestellt, entweder auf einer Säule oder an einer Stange mit Querabschluss; sie wird als Präfiguration Christi, des Gekreuzigten, gedeutet.