DRITTES ROM

Drittes Rom,

 

im russischen kirchlichen Milieu (Filofej) nach dem Fall Konstantinopels (1453) entstandene Ideologie, die dem Moskauer Herrscher als »Zar der Christen« auf der ganzen Erde eine weltgeschichtliche Rolle und eine besondere Verantwortung für die Kirche zuwies. Danach waren Rom und Konstantinopel (das »zweite Rom«) wegen »Häresie« untergegangen, nur im Moskauer Staat sei der christliche Glaube rein bewahrt worden. Die ursprünglich unpolitische Ideologie beeinflusste im 19. Jahrhundert das russische Sendungsbewusstsein (Idee vom »heiligen Russland«) besonders im Hinblick auf die Verantwortung für die orthodoxen Balkanslawen (Panslawismus).

 

Literatur:

 

H. Schaeder: Moskau, das dritte Rom (²1957).