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COSEL, GRÄFIN VON

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Cosel, Gräfin von, Gräfin von, unter den vertrautern Freundinnen des verschwenderischen Königs August II. von Polen, Kurfürsten von Sachsen, diejenige, die am längsten und zugleich am einflußreichsten sich in dessen Gunst zu erhalten wußte, war eine geborne von Brocksdorf und hatte sich als Hofdame der Erbprinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel mit dem kursächsischen Cabinetsminister von Hoymb vermählt, der sie in der ersten Zeit seiner Ehe, fern vom Hofe, auf seinen Gütern hielt. August, der von der seltenen Schönheit und Liebenswürdigkeit derselben gehört hatte, fand bald Veranlassung, sie nach Dresden kommen zu lassen, wo sie sich unmittelbar nachher von ihrem Gemahl scheiden ließ, und den Namen von Cosel annahm, dem später auf des Königs Wunsch vom Kaiser der Grafentitel beigelegt ward. Sie gewann über ihren prachtliebenden Freund, der ihr einen glänzenden Palast einrichtete, den überwiegendsten Einfluß und eine Macht, die eben so groß war, als sie nur kurz sein sollte und mußte. Es konnte nicht fehlen, daß sie sich Feinde zuzog, denn die ersten und verdienstvollsten Staatsbeamten sahen sich ihrer Willkür überlassen. Trotz dem war der Zauber, den sie auf August ausübte, so gewaltig, daß dessen Abwesenheit in Warschau benutzt werden mußte, um ihn über den Mißbrauch ihrer Macht aufzuklären Sie ward 1716 gefangen genommen und nach dem Schlosse Stolpen gebracht, wo sie 1759 starb. Die Gräfin Cosel war unbestritten eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und neben äußerer Anmuth geistreich und überaus liebenswürdig, dabei aber zugleich ehr- und herrschsüchtig bis zur unbegrenzten Leidenschaft, leichtsinnig und in der Wahl ihrer Mittel wenig gewissenhaft.

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