Ávila
['aβila],
1) Provinzhauptstadt der Region Kastilien-León, 1 114 m über dem Meeresspiegel am Südrand der Meseta Altkastiliens, 48 500 Einwohner; Bischofssitz; Ostasienmuseum;
Wirtschaft:
Nahrungsmittel-, Textil-, Leder-, chemische und Autoindustrie.
Stadtbild:
Die historische Altstadt ist von einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer mit über 80 Türmen umgeben (UNESCO-Weltkulturerbe). Zu den bedeutenden Baudenkmälern zählen die Kathedrale de San Salvador (11.-16. Jahrhundert) mit Skulpturen im Inneren u. a. von V. de la Zarza (16. Jahrhundert), die romanischen Kirchen San Vicente, San Pedro und San Andrés, das spätgotische Dominikanerkloster Santo Tomás (1482 begonnen) mit dem Hauptretabel von P.Berruguete sowie zahlreiche weitere Kirchen, Klöster und Paläste.
Geschichte:
Ávila, ursprünglich eine phönikische Gründung, später römische Kolonie (Abyla, Abela oder Avela), wurde spätestens im 4. Jahrhundert Bischofssitz (um 380 Weihe des Bischofs Priscillianus). Die mächtige, strategisch wichtige Festung war in den Kriegen mit den Mauren (endgültige Rückeroberung 1088) oft umkämpft. Am Aufstand der Comuneros (1520/22) war Ávila führend beteiligt. Das von Dominikanern 1504 gegründete Colegio Santo Tomás wurde 1550 bestätigt und 1576 Universität (1807 endgültig aufgehoben).
2) spanische Provinz im Süden der Region Kastilien-León, 8 048 km2, 167 100 Einwohner; hat Anteil am Kastilischen Scheidegebirge und an den Ebenen der nördlichen Meseta; kontinentales Klima mit starken Temperaturschwankungen; im Tal des Alberche (Nebenfluss des Tajo) Stauseen für die Bewässerungslandwirtschaft (v. a. Getreide); in trockenen Gebieten Schafhaltung.
Ávila
['aβila],
1) Gil González de, spanischer Geschichtsschreiber, González de Ávila.
2) Juan de, spanischer Prediger und asketischer Schriftsteller, Juan de Ávila.
3) Teresa de, spanische Heilige, Theresia von Ávila.