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ESTNISCHE SPRACHE

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estnische Sprache,
 
gehört zur ostseefinn. Gruppe der finnougrischen Sprachen und stellt im Vergleich zum Finnischen (finnische Sprache) eine weiterentwickelte Form des Ostseefinnischen dar; verwendet wird die lateinische Schrift. Es gibt zwei Hauptdialekte, die sich sehr stark voneinander unterscheiden: das Nordestnische, auf dem die heutige Schriftsprache beruht, und das Südestnische.
 
Das Phonemsystem weist zwei verschiedene lange Stufen von Vokalen und Konsonanten auf, die v.a. durch Doppelschreibung bezeichnet werden. Kennzeichnend ist, wie auch für das Finnische, der Stufenwechsel. Die Betonung liegt auf der ersten Silbe. Im Unterschied zum Finnischen fehlt die Vokalharmonie. Es gibt 14 Kasus, jedoch keine Genusunterscheidung. - Der im Wortschatz und (weniger stark) in der Syntax spürbare Einfluss des Niederdeutschen (13.-16. Jahrhundert) und des Hochdeutschen (16.-19. Jahrhundert) wurde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend zurückgedrängt. - Die frühesten estnischen Sprachzeugnisse (Namen) gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. 1535 erschien als erstes estnisches Buch die Übersetzung eines lutherschen »Kleinen Katechismus«. Aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen erste umfangreichere Schriftdenkmäler.
 
Literatur:
 
A. Saareste: Die e. S. (Tartu (1932);
 A. Raun u. A. Saareste: Introduction to Estonian linguistics (1965);
 K. Kann u. a.: Eesti - saksa sõnaraamat (Tallinn 31972);
 Ö. Lavotha: Kurzgefaßte estn. Gramm. (a. d. Ungar., 1973);
 E. Kibbermann u. a.: Saksa-eesti sõnaraamat (Tallinn1975);
 V. Tauli: Standard Estonian grammar (1983);
 R. Hinderling: Baltisch/Deutsch, in: Sprachgesch. Ein Hb. zur Gesch. der dt. Sprache u. ihrer Erforschung, hg. v. W. Besch u. a., Bd. 1 (1984).


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