Значение слова "SANSIBAR" найдено в 2 источниках

SANSIBAR

найдено в "Universal-Lexicon"
Sansibar: übersetzung

Sạnsibar,
 
englisch Zanzibar [zænzɪ'bɑː],
 
 1) Stadt in Tansania, Hauptstadt des Landesteiles Sansibar, an der Westküste der Insel Unguja Island (früher Sansibar), 157 600 Einwohner; Sitz des Ersten Vizepräsidenten von Tansania; Fischwirtschafts- und Sprachforschungsinstitut, Museum; Herstellung von Lederschuhen, Silber- und Elfenbeinarbeiten, Zigarettenfabrik; Fischerei; Haupthafen der Insel Sansibar, internationaler Flughafen.
 
Stadtbild:
 
Die orientalische Altstadt (Stone Town) mit ihren durch reich geschnitzte Fronttüren geschmückten Steinhäusern und zahlreiche Moscheen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der ehemalige Sultanspalast (19. Jahrhundert, mit dem »Haus der Wunder«) ist heute Regierungssitz. Nahe der Südspitze der Insel ist die (laut kufischer Inschrift) 1107 von Persern erbaute Moschee erhalten.
 
Geschichte:
 
Sansibar, im 16.Jahrhundert als portugiesischer Stützpunkt gegründet, wurde 1828 eine Residenzstadt des Sultans von Oman. Im 19. Jahrhundert war es Hauptumschlagplatz für den ostafrikanischen Handel (v. a. Elfenbein und Sklaven).
 
 2) Landesteil von Tansania, umfasst die Inseln Unguja Island (früher Sansibar) im Süden und Pemba im N, zusammen 2 644 km2, 640 600 Einwohner; Hauptstadt ist Sansibar.
 
 3) heutiger Name Unguja Island, Insel im Indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas, durch den 36 km breiten Zanzibar Channel vom Festland getrennt, 1 660 km2, 510 000 Einwohner (viele Araber und Inder); bildet mit Pemba den Landesteil Sansibar von Tansania. Die Insel besteht aus gehobenem Korallenkalk (130 m über dem Meeresspiegel), der im Osten ein verkarstetes Ödland bildet, im Westen von fruchtbarem Lehmboden überdeckt ist. Tropisches Klima mit mittlerer Jahrestemperatur von 26,7 ºC, Jahresniederschlag 1 530 mm. Sansibar wird landwirtschaftlich intensiv genutzt (Anbau von Gewürznelken und Reis, Kokospalmenkulturen u. a.). Die Industrie beschränkt sich auf Nelkenöldestillationsanlagen, Kokosölpressen und Reismühlen sowie auf eine Kalkbrennerei, die den Korallenkalk verarbeitet. Einheimisches Gewerbe: Juwelierarbeit, Elfenbein-, Ebenholzschnitzerei. Größte Stadt ist Sansibar.
 
Geschichte:
 
Die Inseln Sansibar und Pemba gehören etwa seit dem 10. Jahrhundert zum Raum der Kultur der Suaheli. Von etwa 1500 bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war Sansibar, wenn auch nicht dauerhaft, von den Portugiesen beherrscht. Danach stand Sansibar unter der Hoheit des Sultanats Oman und wurde ein Zentrum des Elfenbein- und Sklavenhandels. 1890 kam Sansibar mit Pemba unter britischer Protektoratsherrschaft, während die bisher vom Sultanat kontrollierte Festlandsküste durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag Deutsch-Ostafrika einverleibt wurde. Am 10. 12. 1963 entließ Großbritannien Sansibar als Sultanat in die Unabhängigkeit. Eine von der schwarzafrikanischen Bevölkerungsmehrheit getragene Revolution stürzte am 12. 1. 1964 die arabisch bestimmte Herrschaft des Sultans. Der Führer der Afro-Shirazi-Party (ASP), Scheich Amani Karume (* 1905, ✝ 1972), errichtete den »Zanzibar Revolutionary Council« (ZRC, deutsch »Revolutionsrat von Sansibar«), übernahm das Amt des Staatspräsidenten, rief die Volksrepublik aus und erklärte die ASP zur allein zugelassenen Partei. Sein Regime dezimierte oder vertrieb die arabisch-islamische Oberschicht. Nach einer unter dem Eindruck der Revolution auf Sansibar in Tanganjika ausgebrochenen Meuterei in der Armee bewirkte J. Nyerere, Präsident dieses Landes, am 26. 4. 1964 die staatliche Vereinigung von Tanganjika und Sansibar zur Vereinigten Republik Tansania.
 
Literatur:
 
C. S. Nicholls: The Swahili coast. Politics, diplomacy and trade on the East African littoral 1798-1856 (New York 1971);
 N. R. Bennett: A history of the Arab State of Zanzibar (London 1978);
 I. Aumüller: Dekolonisation u. Nationwerdung in S. (1980);
 
Zanzibar under colonial rule, hg. v. A. Sheriff u. a. (London 1991);
 M. R. Bhacker: Trade and empire in Muscat and Zanzibar. Roots of British domination (London 1992).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Suahelikultur (12. bis 19. Jahrhundert): Ostafrika zwischen den Kulturen
 

* * *

Sạn|si|bar; -s: Insel vor der Ostküste Afrikas.


T: 27