BLUTKÖRPERCHENSENKUNGSGESCHWINDIGKEIT
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit: übersetzung
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit,
Abkürzung BSG, zu diagnostischen Zwecken gemessene Absenkgeschwindigkeit der festen Blutbestandteile in einer Blutprobe: Das Verfahren (im weiteren Sinn auch der Vorgang) wird als Blutsenkung (Blutkörperchensenkung, Abkürzung BKS) bezeichnet. Einer Vene entnommenes Blut wird mit Natriumcitratlösung (3,8 %ig) ungerinnbar gemacht und in einer dünnen, graduierten Glasröhre aufgesogen (Verfahren nach dem schwedischen Internisten Alfred Vilhelm Westergren). Die geformten Bestandteile des Blutes (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) setzen sich, ihrer Schwere folgend, in der senkrecht aufgestellten Glasröhre nach unten ab, eine v.a. von Ballungsfaktoren (Eiweiße) des Plasmas abhängige Reaktion. Die Normalwerte der beiden Ablesungen nach einer und nach zwei Stunden liegen beim Mann zwischen 3-8 mm und 5-18 mm, bei der Frau zwischen 6-11 mm und 6-20 mm. Eine erhöhte BSG bedeutet meist eine Vermehrung der großmolekularen Globuline (Eiweißkörper), die zum Teil Antikörper sind, und besagt, dass sich der Körper in Abwehr befindet, z. B. bei akut eitrigen Prozessen, chronischen Entzündungen, Anämien und bösartigen Geschwülsten. Verzögerte BSG tritt u. a. bei Polyzythämie oder Lebererkrankungen auf.
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Blut|kör|per|chen|sen|kungs|ge|schwin|dig|keit, die (Med.): Geschwindigkeit, mit der eine Blutsenkung abläuft.