Accoramboni,
Vittoria, * Gubbio 15. 2. 1557, ✝ Padua 22. 12. 1585; berühmt durch ihre Schönheit und ihr wechselvolles Schicksal. Sie wurde heimlich getraut mit Paolo Orsini, Herzog von Bracciano, der seine erste Frau, eine Medici, erdrosselt hatte und Accorambonis ersten Mann, einen Neffen des späteren Papstes Sixtus V., hatte ermorden lassen (durch Accorambonis Bruder Marcello). Nach dem Tod Paolo Orsinis wurde Accoramboni der Erbschaft wegen auf Betreiben Ludovico Orsinis und der Medici ermordet. - Der intrigenreiche Stoff wurde schon von J. Webster in dem Drama »The white devil« (1608) behandelt, Stendhal veröffentlichte eine Erzählung (1837, später in den »Chroniques italiennes«). Durch Webster angeregt war der Roman L. Tiecks (1840), der die Heldin dem romantischen Frauenideal anpasste; R. Merle verwendete den Stoff für den historischen Roman »L'idol« (1987; deutsch »Das Idol«).