Значение слова "APACHEN" найдено в 1 источнике

APACHEN

найдено в "Universal-Lexicon"

Apạchen
 
[-xən, auch -tʃən], deutsch auch Apạtschen, englisch Apache [ə'pætʃɪ], Sammelbezeichnung für verschiedene Indianerstämme v. a. in Arizona und New Mexico, USA, etwa 15 000 Menschen. Die Westlichen Apachen (Cibecue, White Mountain, Tonto, San Carlos) leben heute in den Reservationen von Fort Apache und San Carlos im östlichen Zentralarizona. Zu den Östlichen Apachen gehören die Chiricahua, Mescalero und die fast ausgestorbenen Lipan, die die Mescalero Apache Reservation im zentralen Teil des südlichen New Mexico bewohnen, die Jicarilla mit einer eigenen Reservation im nördlichen New Mexico sowie die Kiowaapachen, die sich schon früh den Kiowa angeschlossen haben und mit diesen in Oklahoma leben.
 
Mit den Navajo waren die Apachen zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert von Norden in den Südwesten der heutigen USA eingewandert. Sie übernahmen zahlreiche Kulturelemente von den sesshaften Puebloindianern: Bodenbau (v. a. Mais), religiöse Vorstellungen sowie soziale Ordnungen (z. B. Matriklane). Von den Spaniern holten sie sich im 17.Jahrhundert (Beteiligung am Aufstand der Puebloindianer 1680) Pferde und Gewehre. Unter einflussreichen Kriegshäuptlingen leisteten sie zuerst den Spaniern, später den Mexikanern und (v. a. unter Cochise und Geronimo in den Apachenkriegen 1861/71-86) den Angloamerikanern erbitterten Widerstand bei der Kolonisierung des Südwestens. Auch mit sesshaften Indianern (Pima, Papago u. a.) lebten die Apachen oft im Kampf. 1886 wurden die letzten Apachengruppen von amerikanischen Truppen besiegt und in die heutigen Reservationen eingewiesen. Die Chiricahua, die besonders hartnäckig gekämpft hatten, wurden nach Florida, dann nach Fort Sill in Oklahoma deportiert, wo - nach 27-jähriger Gefangenschaft - ein Drittel wohnen blieb, während der größere Teil sich den Mescalero anschloss.
 
Von der traditionellen Kultur der Apachen sind nur noch Reste vorhanden: Korbflechtkunst, Matriklan-Organisation, Mädchenpubertätsriten u. a.
 
Die Sprachen der Apachen sind Tonsprachen; sie sind polysynthetisch und fusionierend und verfügen über ein ausgeprägtes System von klassifikatorischen Verben.
 
Literatur:
 
E. H. Spicer: Cycles of conquest (Tucson, Ariz., 1962);
 
Apachean culture history and ethnology, hg. v. K. H. Basso u. M. Opler (Tucson, Ariz., 1971);
 C. L. Sonnichsen: The Mescalero Apaches (Norman, Okla., 1973);
 T. E. Mails: The people called Apache (Englewood Cliffs, N. J., 1974);
 D. E. Worcester: Die A. (a. d. Engl., 1982);
 V. E. Tiller: The Jicarilla Apache tribe (Lincoln, Nebr., 1983).
 
Weitere Literatur: Indianer.
 


T: 38