Aussig,
tschechisch Ústí nad Labem ['uːstjiː 'nadlabɛm], Stadt im Nordböhmischen Gebiet, Tschechische Republik, Verwaltungssitz des Bezirks Ústí nad Labem, am linken Ufer der Elbe (tschechisch Labe), 96 500 Einwohner; PH;
Wirtschaft:
chemische, Maschinen-, Nahrungsmittel-, Glasindustrie;
Verkehr:
Bahnknotenpunkt, Elbhafen.
Stadtbild:
Neben der gotischen Stadtkirche (14.Jahrhundert) sind das ehemalige Dominikanerkloster und die Dominikanerkirche (ursprünglich 13. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert erneuert; dient heute als Konzert- und Ausstellungssaal) erwähnenswert. Am Markt befindet sich das Geburtshaus des Malers A. R. Mengs. In der Nähe von Aussig liegt Burg Schreckenstein (tschechisch Střekov, Anfang 14. Jahrhundert).
Geschichte:
Aussig, Ende des 10. Jahrhunderts als Zollstätte erwähnt, erhielt im 13. Jahrhundert das Leitmeritz-Magdeburger Stadtrecht. 1426 zerstörten Hussiten die Stadt. In der deutschen Nationalbewegung von 1848 nahm Aussig eine zentrale Stellung in Nordböhmen ein. - Die Hintergründe der massenhaften Tötung von Sudetendeutschen (1930 etwa 80 % der Einwohner) am 31. 7. 1945 an der Elbebrücke in Aussig (Massaker von Aussig; unterschiedliche Angaben zur Zahl der Opfer) sind noch nicht restlos aufgeklärt; der Vorfall selbst beschleunigte die Vertreibung der Sudetendeutschen.