BAULE

Baule,

 

französisch Baoulé [bau'le], Volk in Westafrika (nach umstrittener Auffassung zu den Akan gehörend), etwa 1 Mio. Menschen. Die Baule sollen im 18. Jahrhundert aus dem Gebiet des heutigen Ghana unter Führung einer Ashantiprinzessin ins Gebiet der heutigen Republik Elfenbeinküste gewandert sein, wo sie sich zum Teil mit den dort wohnenden Senufo vermischt haben sollen.Die aus Holz gefertigten Figuren und Masken der Baule, meist in einem ästhetisierenden Naturalismus gestaltet, gehören zu den bemerkenswertesten Kunstwerken Westafrikas. Aus dem Ashantireich haben die Baule eine hoch entwickelte Metallgusstechnik mitgebracht (Gold, Bronze, Messing), die (ebenso wie die Blattvergoldung) bei Kultgeräten, Würde- und Rangabzeichen sowie Goldgewichten angewendet wird. Elfenbeinarbeiten (Kämme u. a.) sind selten, jedoch von hervorragender künstlerischer Qualität. Die Baule betreiben überwiegend Feldbau, sind aber auch Händler sowie gute Töpfer und Weber; sie schufen kunstvolle Webrollenhalter. Ihre Sprache, das Baule, ist eine Kwa-Sprache, die mit dem südöstlich benachbarten Anyi eine Dialektgruppe bildet. Zentrum des Baule-Sprachgebietes ist Bouaké.

Baule

 

[bo:l], französischer Badeort, La Baule-Escoublac.