Pokọrny
[-ni ], Julius, österreichischer Sprachwissenschaftler und Keltologe, * Prag 12. 6. 1887, ✝ Zürich 8. 4. 1970; Professor in Berlin, Bern, Zürich und München. Besondere Schwerpunkte seines Schaffens beziehen sich auf das frühgeschichtliche Europa: in der Nachfolge von J. Morris-Jones bemühte er sich, unter Einbeziehung der neukeltischen Sprachen strukturelle Eigenarten des Inselkeltischen durch den Einfluss vorindogermanischer sowie semitisch-hamitischer Substrate zu erklären.In seiner Illyrertheorie systematisierte er die sprachliche Materialgrundlage für vorkeltische indogermanische Wanderungen in Mitteleuropa.
Werke: Irland (1916); Altirische Grammatik (1925); Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen, 3 Bände (1927-32, mit A. Walde); Zur Urgeschichte der Kelten und Illyrier, Teil 1 (1938), Teil 2 und 3 in: Zeitschrift für celtische Philologie, Band 16 (1936) und Band 20 (1940); Keltologie, in: V. Pisani: Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft (1953); Indogermanisch etymologisches Wörterbuch, 2 Bände (1959-69).
Herausgeber: Zeitschrift für celtische Philologie (1921-67).